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Massiver Umsatzrückgang bei Zigaretten-Automaten

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95 Prozent der Zigaretten-Automaten wurden mit der elektronischen Kindersperre umgerüstet. 50 Trafikanten wurden verwarnt.

Bei allem Verständnis für den Jugendschutz: Trafikanten empfinden die elektronische Kindersperre auf Zigaretten-Automaten zunehmend als Schikane. Das zeigt ein ÖSTERREICH-Lokalaugenschein.

"Es ist ein echtes Drama“, beschwert sich etwa Gerhard Goryczka (51), der eine Trafik in der Alserstraße betreibt. Momentan funktioniert nur eines seiner Geräte; beim zweiten Automaten wurde die elektronische Kindersperre – die nur mit Bankomatkarte oder Handy aufgehoben werden kann – entgegen aller Versprechungen nicht aktiviert. Goryczka: "Ich hab bei der Hotline angerufen, die sind völlig überfordert.“ Der Umsatz des intakten Zigarettenspenders ging um 70 Prozent zurück.

Auch Trafikantin Christa G. (65) ist zornig. "Mein neuer Automat ist schon zum zweiten Mal kaputt!“ Der Notfalldienst hebe schon gar nicht mehr ab. Bei Kunden stoße die technische Umsetzung auf Unverständnis: "Manche glauben, sie müssen ihre E-Card hineinstecken,“ schmunzelt die Wienerin - wird aber gleich wieder ernst: "Die Aktion ist problematisch. Der Automaten-Umsatz ist um 80 Prozent gesunken!“ Jetzt hoffen alle auf Hilfe von der Innung. "Die hat uns das doch eingebrockt,“ meint ein Trafikant.

"95 Prozent der Automaten wurden erfolgreich umgerüstet,“ sagt Fritz Simhandl, Geschäftsführer der zuständigen Monopolverwaltung GmbH. Zwar gebe es mancherorts Probleme - diese seien aber rein "technischer Natur.“ Täglich sind 28 Kontrolleure unterwegs, die die Einhaltung der neuen Regelung prüfen.

Schon 50 Trafikanten, bei denen die Umstellung nicht funktioniert hat, wurden verwarnt. Auch wenn sie keine Schuld trifft, bedeutet das für sie laut Simhandl eine Sperre des Automaten, bis er funktioniert.

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