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Mehr als 4.000 EURO-Züge

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Peter Klugar im ÖSTERREICH-Interview zum Mega-Projekt EURO und wie er das Angebot der Bahn im Nahverkehr ausbauen will.

Peter Klugar (59) ist seit 26. Mai ÖBB-Vorstandssprecher. Er ist seit 30 Jahren bei der Bahn und war zuletzt im Vorstand der ÖBB-Holding. Klugar folgte Martin Huber, der seinen Sessel räumen musste. Erste große Herausforderung ist die EURO 08, die der Bahn alles abverlangt.

ÖSTERREICH: Die ÖBB fahren während der EURO mit allem, was verfügbar ist. Wird auch alles klappen?

Peter Klugar: Es fahren mehr als 4.000 zusätzliche Züge, es wird mehr als 20.000 zusätzliche Busfahrten geben, rund 30.000 Bahnmitarbeiter sind in das Projekt EURO involviert. 1,2 Millionen zusätzliche Fahrgäste werden während der EURO mit den ÖBB fahren. Im Normalfall sollte alles klappen; es wurde alles extrem präzise durchgeplant. Es ist aber natürlich nicht komplett auszuschließen, dass es vereinzelt Auswirkungen auf den normalen Verkehr geben kann.

ÖSTERREICH: Pendler und Fernreisende werden also weitgehend pünktlich fahren...

Klugar: Unsere Stammkunden sind uns wichtig. Wir werden jedenfalls alles daran setzen, sie während der EURO zufrieden zu stellen. Und wir werden dabei Werbung für die Bahn machen und neue Stammkunden dazugewinnen.

ÖSTERREICH: Sehen Sie die EURO als erste große Herausforderung ihrer Amtsperiode oder ist es eher Routine? klugar: Das größte Sportereignis, das je in Österreich stattfand, ist eine große Herausforderung. Dies ist für mich sicher ein guter Start; davon bin ich überzeugt.

ÖSTERREICH: In den vergangenen Monaten ging es bei den ÖBB turbulent zu. Ziehen bei der EURO alle an einem Strang?

Klugar: Die Vorbereitungen liefen auf jeden Fall perfekt, die Stimmung bei den Mitarbeitern ist sehr gut. Und für uns sehr wichtig: Alle Maßnahmen wurden gemeinsam zwischen den Gesellschaften abgestimmt.

ÖSTERREICH: Sie wollen nicht nur bei der EURO Wert auf Pünktlichkeit legen, sondern ganz generell die Bahn pünktlicher machen. Was planen Sie konkret?

Klugar: Wir wollen Fahrpläne optimieren und verbessern. Auch die Verbindung von Bahn und Bus soll verbessert werden. Ziel ist ein Taktfahrplan.

ÖSTERREICH: Sprit ist derzeit so teuer wie nie, das Klima-bewusstsein wird immer ausgeprägter. Profitiert die Bahn?

Klugar: In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres gab es im Nahverkehr ein Plus von zehn Prozent, im Fernverkehr ein Plus von sieben Prozent. Es freut uns sehr, dass wir zusätzliche Kunden gewinnen konnten.

ÖSTERREICH: Könnte es nicht mehr sein? Es gibt Kritik, dass vor allem im Nahverkehr das Angebot nicht ausreichend sei.

Klugar: Unser Angebot ist nicht schlecht. Es ist aber richtig, dass es ausgebaut werden muss. Und genau das werden wir tun.

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