Allerdings sieht der ÖVP-Wirtschaftsminister einen Lohnverzicht nur als letztes Mittel gegen die Finanzkrise. Lieber ist ihm Kurzarbeit.
ÖVP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner kann sich vorstellen, dass Beschäftigte in angeschlagenen Betrieben auf ein Viertel ihres Lohns verzichten: "Wenn sich die Krise verschärft, könnten wir das andenken", sagt Mitterlehner gegenüber ÖSTERREICH.
Kurzarbeit bevorzugt
Allerdings setzt der Ressortchef vorerst
noch auf andere Mittel: "Ich favorisiere die Idee des Sicherungsgeldes -
also dass die Betroffenen Arbeitslosengeld dazu bekommen, aber im Betrieb
bleiben." Zur Krise in der Autozulieferindustie schlägt Mitterlehner vor:
"Die Strategie kann nur sein, Beschäftigte möglichst in den Betrieben zu
halten. Dazu sollten wir die Kurzarbeit ausweiten und die Menschen weiter
qualifizieren."
Noch ein Hilfspaket?
Nicht ausschließen will Mitterlehner ein
weiteres Hilfspaket der Regierung: "Wir haben ein europaweit abgestimmtes
Paket über 200 Milliarden Euro. Reicht das nicht, wird man weitere Maßnahmen
setzen, auch für die Autozulieferer."
Talsohle bald überwunden
Generell hofft der
Wirtschaftsminister auf einen baldigen Aufschwung: "Wenn unsere Maßnahmen
greifen, auf den Finanzmärkten nichts mehr passiert und kein Großunternehmen
wegbricht, kommen wir in der zweiten Hälfte 09 aus der Talsohle heraus." Er
glaubt auch, dass die jetzt beschlossene Hilfe der US-Regierung für die
angeschlagene Autoindustrie "das Schlimmste vorerst verhindern sollte".