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Österreicher sparten 2008 wieder mehr

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Insgesamt verfügten die Österreicher im Dezember 2008 über ein Geldvermögen von 415,9 Mrd. Euro.

Die privaten Haushalte haben 2008 mehr Geld auf die Sparbücher gelegt. Die Sparquote stieg laut Österreichischer Nationalbank von 11,7 Prozent (2007) auf 12,4 Prozent - das höchste Niveau seit 1995. Von den Kapitalbewegungen im Vorjahr im Volumen von 18,8 Mrd. Euro entfielen 13,4 Mrd. Euro oder 70 Prozent auf Bankeinlagen.

Insgesamt verfügten die Österreicher im Dezember 2008 über ein Geldvermögen von 415,9 Mrd. Euro - um rund 200 Mio. Euro weniger als ein Jahr davor. Dem standen Verpflichtungen aus Krediten im Volumen von knapp 150 Mrd. Euro (Dez. 2007: 142 Mrd. Euro) gegenüber.

Sicherheitsgedanke
Mehr gespart wurde laut OeNB vor allem in den ersten acht Monaten 2008, als die Inflationsraten und die nominellen Einlagenzinsen hoch und die Arbeitslosenquote niedrig waren. Der hohe Zuwachs bei den Bankeinlagen unterstreiche den "Sicherheitsgedanken" bei den meisten Privatanlegern, betonen die Notenbank-Experten. Allein die Spareinlagen stiegen 2008 um 9 Mrd. auf 150 Mrd. Euro.

Bei handelbaren Wertpapieren - Aktien, Investmentzertifikaten und Anleihen - waren die Österreicher zurückhaltend, allerdings mit sehr unterschiedlichem Kaufverhalten: Bei Aktien gab es Zukäufe im Wert von netto 800 Mio. Euro, vor allem im vierten Quartal, nachdem die Kurse abgestürzt waren. Abgestoßen wurden im vergangenen Jahr Investmentzertifikate, konkret im Wert von 4,1 Mrd. Euro. Im Gegenzug schafften die heimischen Anleger im Ausmaß von 4,6 Mrd. Euro verzinsliche Wertpapier, vor allem Bankenanleihen und Bundesschatzscheine.

Wertpapiere verloren
Gleichzeitig haben die Wertpapiere zum Teil dramatisch an Wert verloren. Insgesamt ging der Marktwert der Papiere um 18,6 Mrd. Euro oder rund ein Fünftel auf 79,3 Mrd. Euro zurück. Der Bewertungsverlust entsprach laut OeNB in etwa dem Nettoerwerb zwischen 2004 und 2007. Besonders groß war der Kursverlust bei Aktien, deren Wert um mehr als die Hälfte von 18,9 auf 8,7 Mrd. Euro einbrach, sowie bei den Investmentzertifikaten, die um rund ein Viertel auf 32 Mrd. Euro absackten.

Auch die für die langfristige Absicherung verwendeten Ansprüche aus Lebensversicherungen und betrieblichen Pensionskassen sind im Wert bestenfalls gleich geblieben oder haben verloren. Laut Notenbank sind die Ansprüche der privaten Haushalte davon im Ausmaß von 2,3 Mrd. Euro betroffen, der Vermögenswert stagnierte zum Jahresultimo 2008 bei 75,6 Mrd. Euro.

Die Kreditaufnahmen der privaten Haushalte ist von zuvor 5,5 auf 3,3 Mrd. Euro zurückgegangen, wobei der Einbruch im 4. Quartal mit einer Nettoneuverschuldung von lediglich 450 Mio. Euro besonders stark gewesen sei. Insgesamt hatten die österreichischen Kreditnehmer Ende 2008 Schulden in Höhe von knapp 150 Mrd. Euro. Aufgrund der Neuverschuldung und der Wechselkursanpassungen bei Fremdwährungskrediten in Höhe von 4,2 Mrd. Euro war das um 5,2 Prozent mehr als Ende 2007.

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