Opel plant eine neue Billigmarke: Der Wartburg soll wieder flott gemacht werden. Das Modell soll um die 7.000 Euro kosten.
Der angeschlagene Autohersteller Opel will der traditionsreichen DDR-Automarke Wartburg einem Pressebericht zufolge neues Leben einhauchen. Es sei geplant, Wartburg neben Opel als Billigmarke aufzubauen, berichtete die Zeitschrift "Auto Bild" unter Berufung auf Verhandlungskreise am Opel-Produktionsstandort Eisenach. Dies sehe ein Konzept vor, an dem der Europachef der US-Opel-Muttergesellschaft General Motors (GM), Carl-Peter Forster, derzeit neben den Verhandlungen mit Fiat und Magna arbeite. Demnach soll der neue Wartburg auf einer technisch abgespeckten Version des viel verkauften Modells Corsa aufbauen und ab rund 7.000 Euro zu haben sein.
Schrägheck und Stufenheck
Derzeit würden zwei
Modellvarianten durchgerechnet, berichtete "Auto Bild". Neben einem
Schrägheck-Modell sei eine Stufenheck-Variante wahrscheinlicher, die in
Brasilien bereits als Chevrolet Corsa verkauft werde. Der Plan für den neuen
Wartburg sei nach dem Besuch von Vize-Kanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD)
im Opel-Werk Eisenach zu Wochenbeginn durchgesickert. Der
SPD-Kanzlerkandidat war demnach begeistert von dem Plan, weil dieser helfen
könnte, Arbeitsplätze in Eisenach zu sichern. Der Wartburg wurde bis 1992 in
Eisenach produziert. Opel übernahm danach den Produktionsstandort.
Die Autobranche entdeckt in den vergangenen Jahren Billig-Wagen verstärkt als neues Marktsegment. So hat etwa der französische Autohersteller Renault großen Erfolg mit seiner in Rumänien produzierten Billigmarke Dacia. In Indien verkauft der Hersteller Tata sein Modell Nano zu Preisen ab 1.500 Euro. Tata will auch in die übrige Welt liefern.
Zehn Prozent weniger Gehalt für Manager
Unterdessen hat sich
Opel ein rigoroses Sparprogramm verordnet: 300 Führungskräfte müssen auf 20
Prozent ihres Gehaltes verzichten, ein Rahmenvertrag mit den Beschäftigten
wird gekündigt. Auch Entlassungen und Werksschließungen sind möglich.