07. November 2007 09:08
Seit Juli 2007 ist die zum Otto-Versandhandel gehörende Hermes
Logistikgruppe in Österreich tätig und macht der Post gehörig Konkurrenz.
Seither ist der Post schrittweise die Zustellung von Otto-Paketen abhanden
gekommen, was das Betriebsergebnis um 20 bis 25 Mio. Euro (wirksam 2009)
drückt.
Jetzt stellt auch der Quelle-Versand ab 2008 die Pakete vorrangig über den deutschen
Anbieter Hermes zu - ebenfalls mit einer EBIT-Belastung von 20 Mio. Euro für
2008 als Konsequenz. Laut Hermes zieht auch Neckermann ab 2008 den gesamten
Paketdienst von der Post ab.
Die Post-Aktie sackte daraufhin um bis zu knapp 12 Prozent ab.
Auftragsschwund erheblich
Das Paketvolumens von Quelle Österreich
liegt bei rund sieben Millionen Paketen pro Jahr, acht Millionen Pakete pro
Jahr sind der Post durch den Otto-Versand weggefallen.
Post will die Volumen zurückholen
Die Post AG will sich nun
bemühen, die verlorenen Mengen wieder zurück zu gewinnen und betont die hohe
Qualität ihrer Leistungen. Man biete ein umfassendes Angebot: 97 Prozent
aller Pakete würden am zweiten Werktag zugestellt. Das enge Netz mit über
1.300 Postfilialen, gut 600 externen Vertriebspartnern, 183 OMV-Tankstellen
mit VIVA-Shops, den Post.24-Stationen und 5.000 Landzustellern garantierten
eine landesweite Versorgung.
Konkret soll die Logistik neu strukturiert werden, auch ein Personalabbau
ist wieder Thema.
Gewerkschaft für Köpferollen
Post-Gewerkschaftschef
Gerhard Fritz forderte am Mittwoch nach Bekanntwerden des teilweisen Abzugs
von Quelle-Versandaufträgen "sofortige Konsequenzen" für die Post-Manager,
"die dieses Desaster zu verantworten haben".
Aktie verliert an Boden
Die Post-Aktie sackte am Mittwoch im
Frühhandel um bis zu 11,9 Prozent auf 24,66 Euro ab, nachdem sie am Dienstag
mit 28,00 Euro geschlossen hatte.
2006 hatte die Post AG 123 Mio. Euro EBIT erzielt und für heuer einen
Anstieg um 30 Prozent prognostiziert. Ein so starkes Plus wird es heuer aber
nicht geben.