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Post-Aktie sackte um 12% ab

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Grund ist der erhebliche Auftragsschwund. Nach dem Otto-Versand lassen auch Quelle und Neckermann lieber Hermes ihre Pakete zustellen.

Seit Juli 2007 ist die zum Otto-Versandhandel gehörende Hermes Logistikgruppe in Österreich tätig und macht der Post gehörig Konkurrenz. Seither ist der Post schrittweise die Zustellung von Otto-Paketen abhanden gekommen, was das Betriebsergebnis um 20 bis 25 Mio. Euro (wirksam 2009) drückt.

Jetzt stellt auch der Quelle-Versand ab 2008 die Pakete vorrangig über den deutschen Anbieter Hermes zu - ebenfalls mit einer EBIT-Belastung von 20 Mio. Euro für 2008 als Konsequenz. Laut Hermes zieht auch Neckermann ab 2008 den gesamten Paketdienst von der Post ab.

Die Post-Aktie sackte daraufhin um bis zu knapp 12 Prozent ab.

Auftragsschwund erheblich
Das Paketvolumens von Quelle Österreich liegt bei rund sieben Millionen Paketen pro Jahr, acht Millionen Pakete pro Jahr sind der Post durch den Otto-Versand weggefallen.

Post will die Volumen zurückholen
Die Post AG will sich nun bemühen, die verlorenen Mengen wieder zurück zu gewinnen und betont die hohe Qualität ihrer Leistungen. Man biete ein umfassendes Angebot: 97 Prozent aller Pakete würden am zweiten Werktag zugestellt. Das enge Netz mit über 1.300 Postfilialen, gut 600 externen Vertriebspartnern, 183 OMV-Tankstellen mit VIVA-Shops, den Post.24-Stationen und 5.000 Landzustellern garantierten eine landesweite Versorgung.

Konkret soll die Logistik neu strukturiert werden, auch ein Personalabbau ist wieder Thema.

Gewerkschaft für Köpferollen
Post-Gewerkschaftschef Gerhard Fritz forderte am Mittwoch nach Bekanntwerden des teilweisen Abzugs von Quelle-Versandaufträgen "sofortige Konsequenzen" für die Post-Manager, "die dieses Desaster zu verantworten haben".

Aktie verliert an Boden
Die Post-Aktie sackte am Mittwoch im Frühhandel um bis zu 11,9 Prozent auf 24,66 Euro ab, nachdem sie am Dienstag mit 28,00 Euro geschlossen hatte.

2006 hatte die Post AG 123 Mio. Euro EBIT erzielt und für heuer einen Anstieg um 30 Prozent prognostiziert. Ein so starkes Plus wird es heuer aber nicht geben.

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