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Post-Chef hofft auf mehr Geschäft nach BAWAG-Verkauf

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Post-Chef Wais erwartet, dass die BAWAG-Interessenten bald Kontakt mit der Post aufnehmen und hofft auf mehr Geschäft.

Post-General Anton Wais rechnet laut einem Interview mit der Tageszeitung ÖSTERREICH mit einem ausländischen Käufer für die Bawag: "Das kann wohl nur jemand sein, der noch kein Retail-Netz in Österreich hat, also eher ein Ausländer." Die börsenotierte Post AG hat einen Vertrag mit der BAWAG P.S.K., die Finanzprodukte über die Postfilialen vertreibt.

Die Post kassiert dafür derzeit 97 Millionen Euro im Jahr. Nach einem Bawag-Verkauf erhofft Wais eine Belebung des Geschäfts: "Für unsere Postfilialen ist wichtig, dass der Käufer was vom Geschäft versteht und viele Produkte bringt, die die Bawag nicht hat." Der Post-Boss lässt anklingen, dass die Gewerkschaftsbank im Retail nicht das volle Potenzial ausgeschöpft hat: "Die Produktpalette der Bawag war ja doch eingeschränkt."

Anton Wais erwartet, dass die Bawag-Interessenten bald Kontakt mit der Post aufnehmen. In den per 2012 kündbaren Vertrag sollen mit dem neuen Bank-Eigentümer Absicherungsklauseln eingebaut werden. "Eine große Rolle wird eine Change-of-control-Klausel spielen. Wir brauchen Rechte, falls die Bawag in drei Jahren an irgendwen weiterverkauft wird", sagt Wais im ÖSTERREICH-Interview - wohl im Hinblick darauf, dass ein Private Equity Fonds bei der Bawag zum Zug kommt. Der Top-Manager bekräftigt auch das Interesse der Post, sich an der Bawag zu beteiligen: "Zur stärkeren Absicherung kann ein Minderheitsanteil sinnvoll sein."

Ebenfalls bekräftigt Anton Wais, trotz Protesten aus der SPÖ, seinen Wunsch nach einem weiteren Rückzug des Staates, der noch 51 Prozent an der Post hält: "Wenn man sich einmal zur Privatisierung durchgerungen hat, bräuchte man schon sehr handfeste Argumente, warum man bei 51 Prozent stehen bleibt. 25 Prozent und eine Aktie dienen dem gleichen Zweck.“

Für 2006 geht Wais von einem "um zehn bis 15 Prozent höheren Betriebsergebnis" der Post aus. Laut ÖSTERREICH-Informationen wird es bei rund 115 Millionen Euro (nach 103 Millionen) zu liegen kommen.

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