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Preisschlacht um BAWAG-Kunden

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Der Kampf um neue Kunden im bisherigen BAWAG-Revier hält an. Nun lockt die BA-CA mit "Gratis-Konten".

Die BAWAG sieht sich nach dem Beinahe-Kollaps jetzt wieder im Rennen, fährt zur Kundenrückgewinnung eine riesige Werbekampagne und verteilt Zins-Zuckerl. Im letzten Jahr hat sie Milliarden an Einlagen verloren, die Konkurrenz ging auf Kundenfang. Waren es während der Postamtsschließungswellen Raiffeisenbanken, die um BAWAG-P.S.K.-Kunden buhlten und heuer im Frühjahr Erste und Sparkassen, so nimmt nun die Bank Austria Creditanstalt aktiv den Kampf um neue Kunden im bisherigen BAWAG-Revier auf. Erklärtes Ziel einer aktuellen BA-CA-Aktion sind dezidiert typische BAWAG-Kunden.

BA-CA-Privatkundenchef Willibald Cernko gab beim Weltspartag den Startschuss. Bis Ende des Jahres gibt es für "sehr preisbewusste Kunden" ein schlankes standardisiertes Konto/Spar-Paket ("Nimm zwei, zahl keins."). Wer heuer noch ein Girokonto eröffnet und dabei ein zweijähriges Erfolgssparbuch mit zur Zeit 2,875 Prozent Fixzins und einer Mindesteinlage von 30 Euro pro Quartal eröffnet, zahlt bis Ende September 2007 keine Kontogebühren.

Keine Kontogebühren
Die BA-CA verzichtet laut Cernko vier Quartale lang auf die sonst übliche laufende Kontogebühr von 13,76 Euro pro Quartal. Das eigentliche "Zuckerl" ist hier also das " Gratis-Girokonto". Zunächst läuft die Aktion für Neueröffnungen bis Ende des Jahres. Bei Gefallen würde verlängert.

Die wie die BA-CA ebenfalls zur UniCredit gehörende deutsche HypoVereinsbank lockt ebenfalls seit einiger Zeit schon mit "Gratiskonten".

Zuwachs durch BAWAG-Kunden
Ehrgeiz aller Institute sei es, die jährliche "Verlustrate" von 6 bis 8 Prozent (Todesfälle, Kontoauflösungen, mehr oder weniger einvernehmliche Kündigungen des Geschäftsverhältnisses) zu kompensieren. Die BA-CA ist stolz, die Abwanderung durch Neuabschlüsse jeweils überkompensieren zu können. Heuer habe man netto bereits 20.000 Kunden neu gewonnen, einen beträchtlichen Teil durch abgewanderte BAWAG-Kunden. Mit der neuen Aktion sollen im letzten Quartal noch einmal bis zu 10.000 Neukunden dazu kommen, prognostiziert Cernko.

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