Geld

SCS wird massiv ausgebaut

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Differenzen beim Preis verzögern den Verkauf der SCS. Inzwischen laufen die Vorbereitungen für einen Erweiterung um 80.000 Quadratmeter

Einen Letter of Intent zwischen Verkäufern und Käufern gibt es längst, die technische Prüfung ist seit einigen Tagen abgeschlossen und selbst die Pläne für die Zukunft von Europas größtem Einkaufszentrum SCS sind weit gediehen.

Doch jetzt stocken die Verhandlungen zwischen der Privatstiftung des verstorbenem Gründers Hans Dujsik und dem niederländischen Immo-Riesen Unibail-Rodamco, dem auch das Wiener Donauzentrum gehört: Laut interner Planung hätten alle Eckpunkte des Deals Ende vergangener Woche stehen sollen, doch noch ist sehr vieles offen.

Vor allem spießt es sich beim Geld: Bei einzelnen von den SCS-Tochtergesellschaften wollen die Niederländer weniger zahlen, als die Stiftung, vertreten durch die Vorstände Roland Krempler und Herbert Schimetschek, verlangt. Konfrontiert mit den ÖSTERREICH-Recherchen beschwichtigt Krempler: „Es geht um Details. Wir finden da zusammen. Umfallen wird der Deal nicht mehr.“

Zwei Ausbaugebiete
Um den wäre es schon deshalb schade, weil Unibail-Rodamco viel Geld in die SCS stecken will. Derzeit umfasst sie bei 25 Millionen Besuchern jährlich 173.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, bald könnte sie um fast die Hälfte wachsen. Denn die Unibail-Rodamco-Strategen orten zwei Möglichkeiten, den Einkaufstempel um je 40.000 Quadratmeter zu erweitern.

Eine der Flächen befindet sich bei der Blauen Lagune, wo schon die jetzigen Eigentümer einen Ausbau angedacht hatten. Die andere liegt zwischen der Station der Badner Bahn und Eingang 5. Unibail-Rodamco hüllt sich dazu noch in Schweigen: „Vor Unterzeichnung der Verträge gibt es keine Stellungnahme.“

Die Mieter begrüßen den Ausbau. „Es wäre eine Aufwertung des Standortes. Die Infrastruktur darf dabei aber nicht zu kurz kommen“, so Interio-Chefin Janet Kath.

Mit flauem Gefühl beobachtet die SCS-Führung die Entwicklungen. Die potenziellen Käufer wollen auch ein neues Management einsetzen, was nicht nur das jetzige Vorstandstrio um SCS-Boss Maurizio Totta beträfe. Die Maßnahme hätte auch Auswirkungen auf die zweite Führungsebene. „Warten wir ab, ob aus dem Deal überhaupt etwas wird“, gibt sich ein hochrangiger Mitarbeiter noch gelassen.

(lomo)

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