Geld

Spar und Billa trotzen der Krise

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Spar investiert eine halbe Milliarde und schafft 800 neue Jobs. Auch Billa-Mitarbeiter kennen die Wirtschaftskrise nur aus Zeitung und TV.

Essen muss man immer, und in Zeiten der Wirtschaftskrise tun das die Österreicher besonders gerne wieder daheim: Während Lebensmittelketten bisher Ideen gegen den Abfluss ihrer Umsätze zur Gastronomie suchten, könnte sich dieser Trend jetzt umkehren. Die eigene Küche ist wieder in Mode, und damit der Supermarkt.

Das ist einer der Gründe, weshalb die Lebensmittelbranche der Konjunkturflaute bisher trotzt. Von Sparen, Schrumpfen und Jobabbau ist bei Billa, Spar und Co. keine Rede, im Gegenteil: Spar-Chef Gerhard Drexel investiert 2009 eine halbe Milliarde Euro und schafft damit 800 neue Jobs. Allein in der Steiermark entstehen zwölf neue Standorte. „Spar Österreich ist bisher von der allgemeinen Finanzmarktkrise nicht betroffen“, begründet Drexel das antizyklische Signal. Auch die fünf Auslandstöchter des Unternehmens würden „erfreuliche Umsatzsteigerungen“ verzeichnen.

Qualität gefragt
Auch die Billa-Mitarbeiter kennen die allgemeine Weltuntergangsstimmung vor allem aus Zeitung und Fernsehen. Wie Spar profitiert Billa, Teil der Rewe Group Aus­tria, von dem bei den Österreichern besonders stark ausgeprägten Bedürfnis nach hoher Lebensmittelqualität.

Die verbreitete Spargesinnung verschärft zwar die Konkurrenz durch die Diskonter, doch Billa hält mit Clever dagegen. Die Günstigmarke verzeichnet zweistellige Umsatzzuwächse. Zudem haben die Vollsortimenter Billa und Spar ihre Preise zuletzt moderater erhöht als viele Diskonter.

Wachsen kann Billa in Österreich aber kaum noch. Mit tausend Standorten ist der Markt gesättigt. Rewe-Chef Frank Hensel sowie die Billa-Bosse Volker Hornsteiner und Josef Siess setzen auf Tankstellen. Billa kooperiert nun mit Jet in Form von „BILLA stop & shop“-Filialen und will da ausbauen.

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