Am Dienstag startet in Deutschland der Verkauf der EM-Tickets. Die Kontingente sind begrenzt. Und inoffizielle Karten kosten so viel wie ein Luxus-Urlaub.
Vor dem heutigen Start des Ticket-Verkaufs in Deutschland herrscht Empörung über geringe Kontingente und Wucherpreise am Schwarzmarkt. Nur 15.000 Karten werden für die schwarz-rot-gelben Fans ausgegeben. Ärgernis: Obwohl Österreich Austragungsland ist, sieht es für heimische Fans nicht besser aus.
Ab 16. Februar wird der ÖFB noch ein Kontingent von 15.000 Tickets an österreichische Fans vergeben – und das, obwohl Schätzungen zufolge noch Bedarf für eine Million Tickets wäre.
Preis-Fouls
Der nächste Schock für die Fans: Preis-Fouls bei
der EURO. Knapp 700 Euro kostet derzeit im Internet ein Ticket für den
Vorrundenkracher Österreich gegen Deutschland. Ein Schnäppchen, verglichen
mit den Preisen fürs Finale in Wien. Unfassbar: Zwischen 2.900 (Sitzplatz
hinter dem Tor) und 4.900 Euro (Sitzplatz mit perfekter Sicht) müssen Fans
etwa der norwegischen Firma Euroteam im Internet hinblättern (offizieller
Preis zwischen 160 und 550 Euro). Zum Vergleich: Etwa bei Verkehrsbüro
Reisen ist um 2.400 Euro eine Woche Urlaub im luxuriösen
Fünfsterne-Nobel-Hotel auf den Bahamas zu haben.
Umsonst gekauft?
Bei all diesen Tickets gilt Vorsicht: Wer sein
Urlaubsgeld für die EM ausgibt, für den könnte am Stadion-Eingang Endstation
sein: Wenn die EURO-Organisatoren von illegalem Tickethandel erfahren,
sperren sie die betroffenen Karten. Auch der ÖFB warnt: „Dieser Weg ist
nicht zu empfehlen.“
Uefa kämpft gegen Abzocker
Die Uefa sagt Abzockern den Kampf
an: "Überteuerter Verkauf oder Versteigerung der Tickets verstoßen gegen die
Geschäftsbedingungen", sagt Euro-2008-Sprecherin Pascale Vögeli. Die
Möglichkeiten der Uefa sind beschränkt. Zwar sind Karten personalisiert –
aber nur auf die Käufer. Immerhin: Pro Kopf gibts nur vier Tickets, und die
dürfen nur zum Originalpreis weitergegeben werden.
"Was damit geschieht – dafür ist der Verkäufer verantwortlich", sagt Sprecherin Vögeli: Er müsse wissen, wem er Karten gebe, damit man ihn im Problemfall kontaktieren könne. Bedeutet: Wehe, der Kollege, dem Sie Tickets verkaufen, randaliert im Stadion! Dann kommt die Euro auf Sie zu.
"Aber wir versuchen, überteuert verkaufte Tickets schon im Internet zu stoppen", sagt Vögeli. Das heißt, die Nummern dieser Billette werden storniert, gar nicht erst ausgedruckt und verschickt. Für die Suche nach Internet-Schwarzmarkttickets setzt die Uefa Spezialisten ein. "Gesperrte Karten gehen an den Nächsten auf der Warteliste", so die Sprecherin.
Bleibt als letzte Maßnahme der Stopp vor dem Stadion: "Sollten wir jemanden erwischen, der dort unrechtmäßig Tickets verkauft2, warnt die Sprecherin, "werden die Karten annulliert."
Und diese Plätze? Bleiben frei. Vögeli: "Zu diesem späten Zeitpunkt können wir sie nicht mehr weiterverkaufen."
Luxus-Event EURO: 4,50 für ein Bier auf der Fanmeile Wer sich keines der sündteuren Stadion-Tickets kauft, wird bei der EURO sein Geld trotzdem los werden. Jetzt sind die ersten Details zu den offiziellen Fanmeilen in den heimischen EURO-Städten Wien, Innsbruck, Klagenfurt und Salzburg durchgesickert. Die Fans werden toben: So wird in Wien ein halber Liter Bier 4,50 Euro kosten. Dazu kommt noch ein Euro Pfand.
3 Euro für Wasser
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