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Verkauf der Constantia-Bank zieht sich hin

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Ursprünglich war für Montag der seit Monaten laufende Verkauf der Constantia Privatbank erwartet worden. Doch der Verkauf zieht sich etwas hin.

Fürs erste wurde am Montag die Aufspaltung der Bank bekannt gegeben. Vor dem Eigentümerwechsel wurde die über Stiftungen dem Turnauer-Clan gehörende Bank von den Immofirmen Immofinanz und Immoeast entflochten. Die Immobiliensparte ist abgespalten worden. Die Personalunion in der Führung von Bank und Immofinanz sowie Immoeast ist ab heute Geschichte. Der Verkauf der Bank werde noch ein wenig dauern, hieß es Montagvormittag. Er sei aber nicht verschoben oder gar abgesagt.

Aus heutiger Sicht wird in unternehmensnahen Kreisen erwartet, dass auch der Zuschlag zum Bank-Deal in den kommenden ein bis zwei Wochen verkündet wird. Er sei auf Schiene.

Käuferpreis näher definiert
Mit der am Montag bekannt gegebenen Entflechtung wurde der Käuferkreis für die Bank näher definiert. Finanzinvestoren wie etwa der US-Fonds Apollo hätten sich nämlich dafür interessiert, die gesamte Constantia Privatbank mitsamt der teuren Verträge für das Management von Immofinanz und Immoeast zu erwerben und in der Folge das Geschäft in Teilen weiter zu verkaufen. Apollo ist, wie es heißt, schon länger nicht mehr im Spiel, eine Favoritenrolle für die Bank-Operationen wurden wiederholt der von Anfang an im Rennen befindlich Schweizer Credit Suisse (CS) zugeschrieben, mit der es einmal Gemeinsamkeiten im Vermögensverwaltungsstock gab.

Es ist der bereits zweite Anlauf, die Constantia-Bank zu verkaufen. Vor drei Jahren war von den Eigentümern - im wesentlichen Stiftungen, die der Tochter des 2000 verstorbenen Industrie-Tycoons Herbert Turnauer, Christine de Castelbajac, und deren Familie zugerechnet werden - bereits einmal der Verkauf sondiert, dann aber kurzfristig abgeblasen worden. Seit Ende Jänner 2008 die neuerlichen Verkaufsabsichten publik wurden, hat sich die finale Entscheidung über den Zuschlag schon ein paarmal verzögert.

Kursrückgänge zu spüren bekommen
Die 1986 gegründete Bank soll dem Vernehmen nach die Kursrückgänge speziell von Immo-Titeln massiv zu spüren bekommen haben. In der Tageszeitung "Die Presse" war am Wochenende davon die Rede, dass vor einiger Zeit Banktöchter mit hoher Mitgift ("Gesellschafterzuschuss") an Stiftungen des Investors Rudolf Fries abgegeben worden seien.

Die Constantia Privatbank ist auf gehobene Privatkundschaft, das Investmentbanking und das Geschäft mit Stiftungen spezialisiert, bis zur jetzigen Trennung von der Immobiliensparte war sie von Anfang an auch im Immo-Business tief verankert.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich das verwaltete Vermögen in der Bank mehr als verzehnfacht. Von 2006 auf 2007 ist das verwaltete Vermögen nochmals deutlich von 23,4 auf 32,1 Mrd. Euro angewachsen. Am Ende des ersten Quartals 2008 waren es 31,9 Mrd. Euro, wie aus neuen Daten auf der firmeneigenen Homepage hervorgeht.

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