Die voestalpine bietet den verbliebenen Böhler-Uddeholm-Aktionären 70,26 Euro je Aktie. Damit soll das Squeeze-out abgeschlossen werden.
Die voestalpine bietet den noch verbliebenen Böhler-Uddeholm-Aktionären im Rahmen des "Squeeze-out" eine Barabfindung von 70,26 Euro je Stückaktie. In der Hauptversammlung der Böhler-Uddeholm AG am 23. Juni 2008 wird die voestalpine den Antrag stellen, sämtliche übrigen Aktien gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung auf die Hauptgesellschafterin voestalpine AG zu übertragen. Der Schlusskurs der Böhler-Uddeholm-Aktie lag gestern bei 72,74 Euro.
70,26 sind "angemessen"
Die angemessene Barabfindung
ist nunmehr mit 70,26 pro Stückaktie vom Vorstand der Böhler-Uddeholm AG und
der Hauptgesellschafterin voestalpine AG in einem gemeinsamen Bericht
festgesetzt worden. Die Barabfindung enthält den auf jede Aktie entfallenden
Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2007 und des Rumpfwirtschaftsjahres 2008
(01.01. - 31.03.2008) der Gesellschaft. Die gesonderte Ausschüttung einer
Dividende ist daher nicht vorgesehen.
Gutachter und Prüfer
Die Bemessung der angemessenen
Barabfindung beruht auf einem von Ernst & Young
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H. für die beiden involvierten Betriebe
erstellten Gutachten. Angemessenheit und Richtigkeit des gemeinsamen
Berichtes des Vorstandes und des Hauptgesellschafters der BU sind vom
gerichtlich bestellten sachverständigen Prüfer, der PwC Transaction Services
Wirtschaftsprüfung GmbH, festgestellt worden.
Der Böhler-Aufsichtsrat wird am 19. Mai 2008 den Ausschluss prüfen und darüber Bericht erstatten. Sämtliche gesetzlich erforderlichen Unterlagen werden von der Böhler-Uddeholm ab 20. Mai 2008 den Aktionären in der gemäß dem Gesellschafter-Ausschlussgesetz vorgesehenen Form zugänglich gemacht.
Kleinaktionären ist das zu wenig
Die Barabfindung liegt
nicht nur unter dem Übernahmeangebot von 73 Euro im Vorjahr sondern auch
unter dem zuletzt erwarteten Preisband von 73 bis 75 Euro. Auch der gestrige
Schlusskurs lag mit 72,74 Euro lag darüber. Aktuell befinden sich noch knapp
10 Prozent der Böhler-Aktien in Streubesitz, die voestalpine hält derzeit
90,24 Prozent am Edelstahlkonzern. Kleinaktionärsvertreter Wilhelm Rasinger
meint: "Ich gehe davon aus, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen
ist."
Rein rechtlich ist die voestalpine an keine bestimmte Gebotshöhe gebunden - auch nicht an jene 73 Euro, die sie bei der Übernahme im Vorjahr gezahlt hatte. Das Squeeze-out-Verfahren soll Ende August abgeschlossen sein.