Geld

Weniger Steuerschulden als berichtet

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Laut Herbersteins Steuerberatungskanzlei sind von 642.000 Steuerschulden 407.000 schon bezahlt.

Zur Höhe der Steuerschulden in der Causa Herberstein hat sich am Mittwoch die Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzlei "Leitner + Leitner" zu Wort gemeldet. In einer Aussendung hieß es, die Steuerschuld betrage nicht wie in Medien kolportiert rund 850.000 Euro, sondern "die vorgeschriebenen Steuern betragen lediglich rund 642.000 Euro". Davon sei bereits ein Betrag von 407.000 Euro vor Monaten bezahlt worden.

Der noch nicht bezahlte Betrag betreffe ausschließlich strittige Abgaben, deren Rechtmäßigkeit in einem Rechtsmittelverfahren zu klären sein werde. So könne keinesfalls von umfangreichen Steuerschulden der Familie Herberstein gesprochen werden, so die Kanzlei.

Bericht über Misstände fertig
Bei den Ermittlungen zu den Missständen in der Causa des Tierparks Herberstein hat das Finanzamt seinen Abschlussbericht an die zuständige Staatsanwaltschaft Graz fertig gestellt.

Der 150 Seiten starke Finanzbericht in der Causa Tierpark Herberstein wurde dem Radio Steiermark zugespielt. Demnach sollen in den vergangenen zehn Jahren 850.000 Euro zu wenig Steuern gezahlt worden sein. Es sollen Rechnungen umgeschrieben und Löhne schwarz ausbezahlt worden sein. Dazu sollen auch Steuertricks zählen, wie die Umschreibung von Privatrechnungen zu Firmenrechnungen.

Laut ORF will das Finanzamt zwischen den Jahren 1996 und 2000 mehr als eine Million Schilling an Schwarzeinnahmen pro Jahr entdeckt haben.

Straffreiheit durch Selbstanzeige?
Die Finanz sehe zwei Hauptverdächtige für die Steuertricks: Andrea Herberstein un der früherer Herberstein-Gutsverwalter. Die Herberstein-Kinder seien zwar Eigentümer gewesen, aber hätten mit der Geschäftsführung nichsts zu tun gehabt.

Nach einem Rechnungshof-Bericht erstattete die Familie Herberstein Selbstanzeige. Zwar wäre diese Selbstanazeige nicht vollständig gewesen, aber zu einer Strafe dürfte es laut ORF nicht kommen. Die Finanz gehe von einem Rechtsirrtum aus und nicht von einer vorsätzlichen Steuerhinterziehung.

Suche nach politischer Verantwortung
Im Untersuchungsausschuss des steirischen Landtags zur Prüfung der politischen Verantwortung für die Missstände bei Förderungen und Zuwendungen für den oststeirischen Tierpark Herberstein wurden am 5. Oktober keine Aussagen getätigt.

Andrea Herberstein und ihre Tochter Johann Catherine entschlugen sich der Aussage, der Lebensgefährte von Andrea Herberstein, der Sänger Thomas Hampson, hatte sich brieflich entschuldigen lassen.

Im Zuge des U-Ausschusses soll es noch fünf Sitzungen geben, die letzte soll am 10. November stattfinden, da soll die frühere steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic (ÖVP) befragt werden.

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