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Champions-League-Finale mit rot-weiß-rotem Touch

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Der FC Bayern hat in der Champions League den großen Sprüchen eindrucksvolle Taten folgen lassen. Der deutsche Rekordmeister stürmte am Dienstag dank seines Triple-Torschützen Ivica Olic mit dem 3:0 in Lyon zum insgesamt zehnten Mal in ein Europacup-Finale. Dort treffen Olic und Co. am 22. Mai im Madrider Bernabeu-Stadion entweder auf Titelverteidiger FC Barcelona oder Inter Mailand.

Es ist durchaus möglich, dass dieses Endspiel einen zweifachen rot-weiß-roten Touch erhält. David Alaba, der nach seinem Mitwirken in Florenz nun in Lyon in den letzten 13 Minuten zu seinem zweiten Einsatz in dieser CL-Saison kam, hat mit den Bayern ja bereits für Madrid gebucht. Marko Arnautovic könnte seinem Wiener Landsmann folgen. Die Club-Kollegen des Stürmers im Dress von Inter Mailand beginnen am Mittwoch in Barcelona mit einem 3:1-Guthaben.

Vereine von ÖFB-Legionären (Hasil, Schilcher, Krieger, Feiersinger) und/oder -Trainern (Happel/dreimal) waren schon einige in der langen Geschichte des Meistercups (seit 1955/56) und der Champions League (seit 1992/93) im Finale gestanden. Zuletzt gelang dies Wolfgang Feiersinger mit Borussia Dortmund 1997 in München, wo für den Defensiv-Spieler beim 3:1 gegen Juventus Turin aber unter Trainer Ottmar Hitzfeld kein Platz im Kader der Westfalen war.

Zurück zur Gegenwart: "Ich habe das noch gar nicht realisiert. Mit 17 Jahren in ein Champions-League-Finale aufzusteigen, ist ein Wahnsinn", jubelte Alaba, der in der 79. Minute für Bastian Schweinsteiger eingewechselt worden war.

Alaba hatte schon vor dem souveränen Sieg der Münchner wenig Zweifel am Weiterkommen. "Ich habe gewusst, welche Qualität wir haben und dass wir im Finale sein werden, wenn wir unsere Stärken ausspielen. Jetzt können wir Geschichte schreiben", meinte der ÖFB-Internationale.

Im Gegensatz zu seiner Premiere in der Königsklasse bei der 2:3-Auswärtsniederlage im Viertelfinal-Rückspiel gegen Fiorentina, wo er links in der Viererkette agierte, kam Alaba diesmal auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld zum Einsatz. Dies hätte sich zwar aufgrund der Personalsituation so ergeben, meinte der Linksfuß, "aber Trainer Van Gaal weiß auch, wo ich mich am wohlsten fühle".

Der Niederländer hatte Alaba nach dessen folgenschweren Patzern beim 1:2 gegen Eintracht Frankfurt am 20. März einige Wochen wieder bei den Amateuren spielen lassen, nun schaffte der Ex-Austrianer den Weg zurück in den Profi-Kader, allerdings auch begünstigt durch die Ausfälle von Franck Ribery, Danijel Pranjic und Anatolij Timoschtschuk.

Während Ribery im Finale gesperrt ist, werden Pranjic und Timoschtschuk im Estadio Bernabeu von Madrid wieder dabei sein, weshalb die Gefahr besteht, dass Alaba ein ähnliches Schicksal wie Feiersinger widerfahren könnte - Österreichs Libero bei der WM 1998 musste beim Endspiel-Triumph 1997 gegen Juventus auf der Tribüne Platz nehmen.

"Ich hoffe schon, dass ich beim Finale im Kader bin, aber sicher ist es nicht", gab der dreifache Teamspieler zu. Auf seinen vierten Auftritt in der ÖFB-A-Auswahl muss Alaba wohl noch länger warten. Am 19. Mai testet Österreich in Klagenfurt gegen Kroatien, drei Tage später folgt der Champions-League-Finalauftritt der Bayern, die Alaba nicht für das Länderspiel abstellen müssen.

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