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Dreikampf um Aufstieg in die A-WM beginnt

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Die Pflicht ist erfüllt, nun beginnt für die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft bei der B-WM in Tilburg der Aufstiegskampf so richtig. Es ist ein Dreikampf um einen Platz in der A-Gruppe 2011 in der Slowakei. Nach den klaren Siegen gegen Serbien (13:0) und Litauen (6:2) geht die ÖEHV-Auswahl so wie Japan und die Ukraine mit sechs Punkten in die zweite Turnierhälfte.

Gegen Japan am Donnerstag (17.00) steht die erste echte Bewährungsprobe an, mit einem Sieg würde sich Österreich ein Finale am Sonntag (20.30) gegen die Ukraine erspielen. Die Ukrainer haben in Tilburg bisher am meisten beeindruckt.

Österreich ist gegen Japan bei einer WM seit 31 Jahren, seit einem 2:3 bei der B-WM 1979 in Galati/Rumänien, ohne Niederlage. Auch in Testspielen gab es seither nur zwei Niederlagen (1983/3:6 und 1990/5:6), bei Olympia 1998 in Nagano setzten sich die Gastgeber nach Gleichstand in der regulären Spielzeit mit 4:3 nach Penaltyschießen durch. Von damals sind noch Torhüter Reinhard Divis und Kapitän Gerhard Unterluggauer dabei.

Doch trotz der überaus positiven Bilanz herrscht großer Respekt vor Japan. "Sie haben schnell gespielt, sie sind ein unguter Gegner", weiß Teamchef Bill Gilligan, der mit seinen beiden Assistenten Kurt Harand und Manny Viveiros die Siege der Japaner gegen die Niederlande (3:1) und Serbien (5:0) auf der Tribüne verfolgt hat.

Keine überraschende Erkenntnis, denn Viveiros hat die Asiaten schon beim Testspielsieg in Slowenien beobachtet. "Sie sind gut organisiert, in ihrem eigenen Drittel stehen sie sehr kompakt und schalten schnell von Defensive auf Offensive um. Wir müssen auf ihre Konter aufpassen und die Balance zwischen Defensive und Offensive finden", analysierte Viveiros.

Die Spieler sind darauf eingestellt, dass die Gegner nun stärker sind. "Gegen Japan wird das Tempo sicher höher sein. Sie sind sicher diszipliniert und wenn der Tormann einen guten Tag erwischt, wird es sicher nicht leicht. Wir müssen ruhig bleiben, konsequent weiterspielen", forderte Verteidiger Thomas Pöck.

Matthias Trattnig erinnerte sich, dass die Spiele gegen Japan "immer knapp" waren. "Sie sind eisläuferisch gut, aber scheitern meistens beim Abschluss. Wir dürfen ihnen trotzdem nicht zu viele Chancen geben und müssen auf die eigenen Chancen warten", meinte der Verteidiger.

Dennoch: "Jetzt kommen Japan und dann die Niederlande, da müssen wir gewinnen", sagte er und blickte schon auf ein mögliches "Finale" gegen die Ukraine voraus. "Was ich bisher so gehört und gesehen habe, ist die Ukraine sehr stark. Da sind wir die Außenseiter. Die Ukraine ist normal eine A-Nation, wenn sie vollzählig spielen. Aber in den letzten Jahren waren oft keine Spieler der KHL (Anm.: russische Liga) dabei", so Trattnig.

Doch auch die Japaner waren jahrelang bei der A-WM. Allerdings weniger auf Grund von sportlicher Stärke, sondern wegen des Fixplatzes für Asien, der 1998 eingeführt und 2004 wieder abgeschafft wurde. Mit der Entscheidung pro Japan unmittelbar vor den Olympischen Spielen 1998 in Nagano wollte man dem japanischen Hockey Entwicklungshilfe leisten und zahlungskräftige Sponsoren aus Japan finden.

Die Hoffnung ist nicht aufgegangen. Die Asiaten konnten die riesige Kluft zur Spitze nicht schließen. 36 Spiele absolvierten die Japaner in der Eliteklasse, ohne Sieg und mit nur vier Unentschieden ging es wieder zurück in die B-Gruppe. Nun wollen sich die Japaner erstmals sportlich einen Platz in der A-WM sichern.

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