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Fußballer in Italien bangen um Gehälter

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Auch Italiens Fußball bekommt die Wirtschaftskrise stark zu spüren. Laut neuesten Prognosen werden die Spielergehälter in den nächsten zwei Jahren um durchschnittlich 20 Prozent gekürzt werden. Die Krise wird vor allem die Profi-Clubs der unteren Ligen treffen, warnte die italienische Spielergewerkschaft (AIC) am Dienstag.

Bereits diese Woche forderte die Krise ein erstes "Opfer". Der Ex-AS-Roma-Star Giuseppe Giannini, der bis vor zwei Tagen den Zweitligisten FC Gallipoli trainiert hatte, warf am Montag das Handtuch, weil der Verein seit fünf Monaten ihm und den Spielern keine Gehälter gezahlt hat. "Seit fünf Monaten sehen wir keinen Euro, unter diesen Bedingungen kann ich nicht arbeiten.

In der Mannschaft gibt es Spieler, die kein Geld für ihre Familie haben", sagte Giannini, der in der Saison 1996/97 in Österreich für Sturm Graz 16 Spiele (zwei Tore) bestritten hatte, nach Medienangaben vom Dienstag. Die Spieler vieler Serie-B-Clubs befänden sich in derselben Situation.

Die italienischen Vereine rechnen mit einem starken Umsatzrückgang wegen der Rezession in Italien. Zwar sind die Einnahmen durch die TV-Übertragungsrechte bis Ende 2010 vertraglich garantiert, Sponsorverträge, Merchandising und Ticketeinnahmen sind wegen der Krise jedoch ernsthaft gefährdet.

"Es gibt einen Riesenunterschied zwischen den sechs Top-Clubs und den anderen. Die großen Vereine werden weiterhin goldene Gehälter zahlen, während die anderen 4.000 Profi-Fußballer in Italien zunehmend Schwierigkeiten haben werden. Schon jetzt zahlen viele Clubs die Spielergehälter mit großer Verspätung oder gar nicht", betonte die AIC.

Auch der Ehrenpräsident des AC Milan und Italiens Regierungschef, Silvio Berlusconi, will sparen. In Zeiten der Krise seien die Spielergehälter unerträglich hoch, sagte der Premierminister vor kurzem. "Die Fußballer-Gehälter entsprechen nicht der Realität. Sie sind jenseits der realen Wirtschaft in einer schwierigen Situation wie der jetzigen. Man muss Grenzen einführen", forderte Berlusconi.

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