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Katzenjammer in Wels und Klosterneuburg

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In Wels und Klosterneuburg herrscht nach dem Ausscheiden im Viertelfinale der Basketball Bundesliga Katzenjammer. "Unsere zwei Gesichter haben uns das Spiel und die Saison gekostet", zog Raoul Korner, Coach des mit 77:84 an den Traiskirchen Lions gescheiterten Titelverteidigers WBC, "sehr enttäuscht" Resümee. Bei den Dukes war nach dem 43:44 (!) gegen die Kapfenberg Bulls vom "Tiefpunkt" die Rede.

Korner saß noch lange nach dem Schlusspfiff fassungslos auf der Spielerbank. Vor der Pause "hui" und zwischenzeitlich 19 Punkte voran, im zweiten Abschnitt "pfui", gab sein Team die Partie und damit auch die Chance auf die Titelverteidigung aus der Hand. Bereits im Viertelfinale sind regierende Meister zuletzt 2000 (die damalige UKJ St. Pölten an Traiskirchen) und 2001 (Traiskirchen an Kapfenberg) gescheitert. Die jeweiligen Sieger hatten in der Folge übrigens auch den Titel geholt. Möglicherweise ein gutes Omen für die Lions, die am Mittwochabend einen "sensationellen Triumph" bejubelten, der "mit Herz" erreicht worden sei.

"Frust" gestand indes der Welser Obmann Heinz Fiszter ein. Das frühe Ende im Viertelfinale sei "alles andere als geplant" gewesen. Dennoch werde der WBC "weiterhin ein Spitzenteam" in der ABL stellen. Die Zukunft - u.a. auch jene von Coach Korner - soll in den kommenden zehn bis 14 Tagen besprochen werden.

Verständliche Kritik war nach dem Aus in Klosterneuburg zu hören. Immerhin hatten die Dukes vor der Saison aufgerüstet, um letztlich wieder im Viertelfinale auf der Strecke zu bleiben. "Leider" seien die Leistungsträger "mental überfordert und der großen Aufgabe nervlich nicht gewachsen" gewesen, hieß es auf der BK-Homepage. Verständlicherweise zufrieden zeigte sich Kapfenberg-Coach Michael Schrittwieser: "Das ist taktische Disziplin. So gewinnt man Spiele".

Dass ein 44:43 - entspricht einem "normalen" Basketball-Halbzeitresultat - nur mit "unterirdischen" Trefferquoten zustande kommen kann, versteht sich von selbst. Bei den Dukes waren es bescheidene 30,2 Prozent, bei den Bulls kaum bessere 32 Prozent.

Ein derartiges "low-score-game" wie am Mittwochabend in Klosterneuburg hatte es in der heimischen Basketball-"Neuzeit" nie zuvor gegeben. "In ähnlichen Dimensionen" bewegten sich nach Recherchen in den APA-Archiven und laut Basketball-Guide die Begegnungen SPI Wien - BK Klosterneuburg im März 1991 (48:51) und WAT Wieden - ABC Kärnten im Februar 1994 (49:52) sowie das Cup-Finale 1997, das UB Möllersdorf gegen St. Pölten mit 56:47 gewann.

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