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Atletico und Fulham um ersten Europa League-Titel

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Ein Vertreter aus dem Land des regierenden Europameisters Spanien und ein Verein aus dem Mutterland des Fußballs haben am Mittwoch in der Hamburger Arena (20.45 Uhr/live Sky und Sat.1) die Ehre, den ersten Gewinner der Europa League zu küren. Im Duell um das Erbe des letzten UEFA-Cup-Siegers Schachtjor Donezk stehen einander Atletico Madrid und Fulham FC gegenüber.

Der Stadtrivale des Weißen Balletts von Real Madrid steht schon zum fünften Mal in einem großen internationalen Endspiel und hat in der Hansestadt den dritten Triumph nach 1962 (Europacup der Cupsieger) und 1974 (Weltcup) im Visier. Die Westlondoner, die in der Runde der letzten 32 Schachtjor eliminierten, hatten sich zuvor erst einmal (2002) für einen Europacup-Bewerb (UEFA-Cup) überhaupt qualifiziert und haben nun in der zweiten Saison im Europacup-Geschäft den größten Erfolg in der 131-jährigen Vereinshistorie vor Augen.

Mit jeder Runde, die Fulham in der laufenden Saison überstand, stieg das Selbstvertrauen der Spieler sowie der Glaube an die eigene Stärke. Das bekam neben den Ukrainern durch eine 1:4-Niederlage im Achtelfinale Juventus Turin (Alex Manninger) ebenso schmerzlich zu spüren wie der deutsche Meister VfL Wolfsburg (1:2, 0:1) und zuletzt der Hamburger SV (0:0, 1:2), dessen Traum vom Endspiel im "eigenen Haus" zerplatzte.

Zoltan Gera und Bobby Zamora trugen mit ihren insgesamt 14 Toren den Hauptanteil am Höhenflug der "Cottagers" bei. Die Briten brachten es bisher in 18 Spielen auf elf Siege, vier Remis und 30:16 Tore. "Wir haben keinen absoluten Superstar, aber viele gute Akteure. Wir sind ausgeglichen, kämpfen füreinander und helfen uns immer, egal wann und wo auf dem Platz", nannte Keeper Mark Schwarzer Fulhams Erfolgsrezept.

Vor zwei Jahren fast abgestiegen, steht der Club unter Roy Hodgson auch vor seinem größten Erfolg. "Das übertrifft alles, was ich bisher erreicht habe", gestand der 62-Jährige. Hodgson versprach dem Gegner einen harten Kampf.

Die Iberer haben nach anfänglichen Startproblemen in der ersten Saisonhälfte zu einem europäischen Lauf gefunden. Im Oktober wurde Trainer Abel Resino vom Nachzügler der Primera Division während der Gruppenphase zur Champions League entlassen. Mit Quique Sanchez Flores fand Atletico wieder zu alter Stärke. Der neue Mann führte die Hauptstädter auch ins nationale Cup-Finale gegen FC Sevilla.

Das Endspiel in der Europa League bezeichnete der 45-Jährige als "kein normales Spiel". Der Ex-Spieler, der vor den Engländern großen Respekt hat, sagte: "Sie sind ein gut organisiertes Team mit einem guten Trainer. Jeder Fehler, jedes Tor wird entscheidend sein. Jetzt wollen wir den krönenden Abschluss schaffen". Es wäre erst der fünfte Sieg in der Europa League, in der es in 16 Sielen bisher acht Remis und vier Niederlagen sowie 17:22 Tore gab.

Quique Flores hofft in Hamburg natürlich auf seinen Stürmerstar Sergio Agüero. Der Schwiegersohn des argentinischen Teamchefs Diego Maradona gilt im Land der "Gauchos" als größtes Fußball-Talent. "Ich bin noch nie in einem Finale gestanden, es ist also meine Premiere und ich hoffe, dass ich mein Bestes geben kann und wir die Trophäe holen", sagte Agüero. Diego Forlan, Agüeros uruguayischer Sturmpartner bezifferte die Chance für das Endspiel mit "50:50".

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