Neuer Skoda Yeti im Test

Kleiner Geländegänger aus Tschechien

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Und es gibt ihn doch: Was Reinhold Messner schon lange wusste, weiß nun auch der Rest der Menschheit. Mit dem Yeti steigt die tschechische Erfolgsmarke in ein neues Segment ein.

Mit dem Yeti kam Skoda schon lange vor der Markteinführung ins Gespräch. Kann ein Kompakt-SUV aus Tschechien Erfolg haben, wird er die Konkurrenten gar in den Schatten stellen oder waren die zahlreichen Vorschusslorbeeren etwa zuviel des Guten. Doch nun gibt es ihn zu kaufen und im ersten Test zeigte er, dass das Konzept äußerst durchdacht und erfolgversprechend ist.

Bilder: Skoda

 

Steht man vor dem Wagen, fällt sofort auf, der Yeti ist nicht zu klein aber auch nicht zu groß, nicht protzig und die Proportionen wirken stimmig. Nur die Radkästen wirken etwas überdimensioniert. Unser Testwagen hatte zwar 17-Zöller (Serie 16 Zoll) montiert, aber selbst die wirkten etwas verloren. Mit einer Länge von 4,22 m werden auch Shopping-Ausflüge in Innenstädte nicht zum Problem, da meistens ein ausreichend großer Parkplatz zur Verfügung steht. 

 
Fahrverhalten
Überhaupt macht das Fahren in der Stadt viel Spaß. Man sitzt etwas erhöht, was für gute Übersicht sorgt, die Sitzposition kann für Menschen zwischen 1,6 und 1,95 Metern perfekt eingestellt werden, der Wendekreis ist klein und dank des straffen aber nicht zu harten Fahrwerks hat man das Geschehen immer im Griff. Auf Landstraßen beweist der Skoda dann viel Komfort ohne sich zu sehr in Kurven zu legen. Kleine Stöße kommen jedoch bis in den Innenraum durch. Der 140 PS starke Commonrail-Diesel verrichtet seine Arbeit dezent im Hintergrund. Ohne Turboloch schiebt er den kleinen SUV ordentlich vorwärts und hat dank des Allradantriebs nie Probleme die Kraft auf die Straße zu bringen. Die Lenkung agiert leichtgängig und präzise und die Sechsgangschaltung kann mit kurzen Wegen und ordentlichen Anschlüssen ebenfalls überzeugen. Ein kurzer Abstecher ins Gelände verdeutlichte, dass der Yeti viel mehr kann als er eigentlich muss. Nur wenige werden mit dem Wagen wirklich in die Pampa fahren, wer es dennoch will kommt selbst im harten Gelände lange vorwärts. Mit einem Defender oder einer G-Klasse kann sich der kleine natürlich nicht messen. Dafür haben diese Autos auf herkömmlichen Straßen keine Chance gegen den Tschechen.


Innenraum
Im hellen und übersichtlich gestalteten Innenraum haben fünf Personen ordentlich Platz. Vorne kommen selbst Sitzriesen voll auf ihre Kosten und da die drei hinteren Einzelsitze (Konzept stammt vom Roomstar) vorklappbar sind und bei Bedarf sogar ganz ausgebaut werden können, stellt selbst ein Einkauf im Baumarkt kein wirkliches Problem dar (405 – 1750 Liter). Im Cockpit herrscht bewährte VW/Skoda-Atmosphäre – alle Schalter sitzen dort wo sie sein sollten und die Verarbeitung und Materialqualität kann im Vergleich mit den Konkurrenten überzeugen.
 

Preise
Den 140 PS-Diesel mit Allrad gibt es inklusive ordentlicher Ausstattung (komplette Sicherheitsbestückung, Klima, CD-Radio etc) ab 27.530 Euro – frühere Schnäppchenangebote sind also passé. Im Konkurrenzvergleich ist das Preis-/Leistungsverhältnis aber nach wie vor exzellent. Auf Wunsch gibt es Luxusausstattung wie etwa Navi mit Touchscreen oder ein riesiges Panoramadach. Und da die schwachen Versionen (105 PS Benzin, 110 PS Diesel) mit Frontantrieb erhältlich sind, startet der Einstieg in die Yeti-Welt bereits bei unschlagbaren 18.980 Euro (mit mäßiger Ausstattung). 

Abschließend kann man festhalten, dass der Yeti in Zukunft im noch immer boomenden Segment der Kompakt-SUVs einen großen Teil des Kuchens für sich verbuchen wird können.

Technische Daten (Testwagen)
Motor: 2,0 l 4-Zylinder, 140 PS, 320 Nm Drehmoment
Fahrleistungen: 0-100 km/h 9,9s; Spitze 190 km/h
Abmessungen: L/B/H: 4,22/1,79/1,69 m, Leergewicht 1.455 kg
Verbrauch: EU-Norm: 6,1 Liter; Test: 7,0 Liter

 

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