Pariser Autosalon 2010

Der neue VW Passat und Passat Variant

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In der 7. Generation wirkt das Mittelklasse-Modell ausgereifter denn je.

Wie berichtet, hat Volkswagen-Konzern beim großen Konzernabend (Mittwoch) kurz vor dem Start des Autosalons in Paris zahlreiche neue Modelle präsentiert. Im Mittelpunkt der Kernmarke stand natürlich die Weltpremiere des Passat, den es mittlerweile in der siebten Generation gibt.

Bilder: Volkswagen AG

Demnächst erhältlich

Die gute Nachricht vorweg: Bereits Ende November dieses Jahres wird die neue Version des Bestsellers in Österreich bei den Händlern sein, der Vorverkauf startet voraussichtlich noch im Oktober. Der Einstiegspreis wird bei rund 26.000 Euro liegen und damit sogar etwas unterhalb des aktuellen Passat.

Aktuelles VW-Design
Bei der Entwicklung des Neuen schlug VW einen ähnlichen Weg ein, wie beim aktuellen Golf. Evolution statt Revolution war zumindest unter dem Blech angesagt. Daher kann man eigenltich wie beim Golf VI auch von einem umfangreichen Facelift sprechen. Am auffälligsten ist das am Verlauf der Dachlinie und der C-Säule (D-Säule beim Kombi) zu erkennen, denn hier gleicht das neue Modell seinem Vorgänger bis ins Detail. Ansonsten ist am Neuen aber auch wirklich (fast) alles neu. Für das restliche Design wurde ein völlig neues Layout geschaffen, das im Frontbereich dem erst Mitte des Jahres neu gestalteten Phaeton folgt, gleichzeitig aber dennoch eigenständig wirkt. Besonders auffällig sind die schmalen LED-Tagfahrleuchten. Verwechslungen bleiben ausgeschlossen. Die geteilten Rückleuchten mit LED-Technik wirken nun harmonischer ins Gesamtbild integriert. Auf den ersten Blick mag das Design vielleicht etwas beliebig wirken, im Laufe der Zeit stellt sich dann jedoch heraus, dass es VW immer wieder schafft nachhaltige Autos zu entwerfen, die selbst nach einigen Jahren nicht aus der Mode kommen. An den Platzverhältnissen hat sich nicht viel verändert. Fünf Personen finden bequem Platz und der Kofferraum zählt ohnehin zu den größten seiner Klasse und wurde zudem um einiges flexibler (siehe unten). Zusätzlich wurde das Design des Cockpits leicht verändert. Hinzu kommen neue Materialien und Polsterstoffe, die noch etwas hochwertiger wirken als bisher.

Ambitionen
Dass der Passat in die nächsthöhere Klasse strebt, wird an den weiter perfektionierten Komfort-, Qualitäts- und Sicherheitseigenschaften und den neuen Assistenzsystemen erkennbar. Preislich bleibt er aber "Gott sei Dank" in der Mittelklasse bei Insignia und dem neuen Mondeo angesiedelt. Der in den Ausstattungslinien Trendline, Comfortline und Highline lieferbare Passat bietet dank der verbesserten Ausstattung mehr Gegenwert als bisher. Zur Serienausstattung der Grundversion Trendline etwa gehören an Bord aller Turbodiesel-Modelle das Start-Stopp-System und die Energierückgewinnung (Rekuperation). Alle anderen Benzin- und Erdgasmotoren verfügen ebenfalls über den Rekuperationsmodus. Im Fall des kleinsten Benziners stehen die Rekuperation und das Start-Stopp-System zudem optional zur Verfügung. Klima, Radio und Co. und eine komplette Sicherheitsausstattung sind hingegen immer mit dabei.

Parallel zu den drei Ausstattungslinien wird es zudem einen Passat und Passat Variant mit Exclusive-Ausstattung geben. Die von der Volkswagen R GmbH entwickelte Ausstattung basiert auf der Highline-Ausstattung und verfügt zusätzlich unter anderem über Features wie 18-Zoll-Leichtmetallräder („Vicenza“), eine Lederausstattung mit farblich abgesetzten Nähten und Kedern, ein individuelles Holzdekor sowie Einstiegsleisten mit beleuchtetem Schriftzug.

Bis zu 18 Prozent weniger Verbrauch
Alle zehn Motoren die ein Leistungsspektrum von 105 PS bis 300 PS abdecken wurden gründlich überarbeitet und sind sparsamer – laut VW um bis zu 18 Prozent. Der „kleinste“ Turbodiesel (1.6 TDI mit 105 PS und 250 Nm) soll nur noch 4,2 l/100 km verbrauchen - das entspricht 109 g DO2/km. Downsizing und das Start-Stopp-System sorgen auch im Bereich der Benziner für niedrigere Verbrauchswerte. Am sparsamsten ist hier der 1.4 TSI (90 kW / 122 PS), welcher sich in der BlueMotion Technology-Version mit 5,8 l/100 km begnügen soll (138 g CO2/km).

Neue Sicherheitsfeatures
Weitere Fortschritte realisierten die Entwickler im Bereich der Sicherheit. Bereits der Vorgänger erzielte fünf Sterne im EuroNCAP-Crashtest. Das neue Modell überzeugt darüber hinaus mit Sicherheitsfeatures wie einer automatischen City-Notbremsfunktion und einer ab Comfortline serienmäßigen Müdigkeitserkennung. Letztere blendet, wie in der Mercedes E-Klasse vorgemacht, eine optische Pausenempfehlung im Kombiinstrument ein und gibt zusätzlich ein  akustisches Signal ab. Die Notbremsfunktion reagiert als Bestandteil der optionalen, automatischen Distanzregelung ACC im Bereich unterhalb 30 km/h im Fall der Fälle selbsttätig und kann so dazu beitragen, Auffahrunfälle zu vermeiden.

Die Traktion in Kurven verbessert darüber hinaus das erstmals für den Golf GTI vorgestellte elektronische Quer-Sperrdifferential XDS. Parallel zum bereits im Vorgänger verfügbaren Lane Assist (Spurhalteassistent) gibt es fortan auch den sogenannten Side Assist, der via aufblinkender LEDs in den Außenspiegeln auf Fahrzeuge aufmerksam macht, die sich seitlich hinter beziehungsweise neben dem Passat befinden respektive von hinten schnell herannahen.

Neue Komfortsysteme
Andere neue Assistenzsysteme sind rein komfortorientiert. Etwa Easy Open: Ist die neue Passat Limousine mit Keyless Access (automatisches Schließ- und Startsystem) ausgestattet, reicht eine gezielte Fußbewegung hinter dem Fahrzeug, und schon öffnet sich die Kofferraumklappe. Wer jemals mit beiden Händen beladen vor einem Auto stand weiß, wie hilfreich eine Funktion wie diese sein kann. Selbstverständlich öffnet sich der Kofferraum nur demjenigen, der den entsprechenden Funkschlüssel des Passat bei sich trägt. Die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine ist diesem Fall ein Sensor im Bereich des Stoßfängers.

Ebenfalls neu im Passat: Die vom Kofferraum aus entriegelbare Rücksitzanlage, eine auf Knopfdruck herausschwenkende Anhängerkupplung und Seitenscheiben in geräuschdämmendem Verbundsicherheitsglas. Wie der neue Sharan, wird nun zudem auch der Passat mit dem Parklenkassistent II angeboten, der nicht nur parallel zur Fahrbahn angeordnete Parkbuchten ansteuern kann, sondern auch den Weg in quer zur Fahrtrichtung angeordnete Stellplätze findet. Last but not least erkennt das Navigationssystem RNS 510 des Passat via Kamera Geschwindigkeitshinweise und überträgt sie auf den Touchscreen in der Mittelkonsole.


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