Vereinheitlichung

Google bricht Grenzen bei Nutzerdaten auf

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IT-Konzern will Datenschutz-Bestimmungen vereinfachen und vereinen.

Google ändert seinen Umgang mit Nutzerdaten und will künftig alle Informationen, die man bei verschiedenen Diensten des Konzerns hinterlässt, gesammelt auswerten. Der Internet-Riese versprach am Dienstag (Ortszeit) Vorteile für die Nutzer durch das neue Verfahren mit relevanteren Suchergebnissen und Werbeanzeigen. Für die Änderungen sollen zum März die Datenschutz-Bestimmungen vereinfacht und zusammengeführt werden - statt heute 70 einzelnen Dokumenten für verschiedene Dienste soll es eins geben. Die Daten würden nach wie vor nicht nach außen getragen, betont Google.

Einfacher und intuitiver
Wenn ein Nutzer bei Google angemeldet ist, "können wir Informationen, die Sie bei einem Dienst gemacht haben, mit Informationen aus anderen Diensten kombinieren", erläuterte Googles Datenschutz-Chefin Alma Whitten in einem Blogeintrag. Kurz gesagt, werde man über alle Google-Dienste hinweg als ein Nutzer behandelt. Das solle für ein "einfacheres, intuitiveres Google-Erlebnis" sorgen.

Suche werde dadurch verbessert
"Wir können die Suche besser machen - indem wir verstehen, was Sie wirklich meinen, wenn sie Apple, Jaguar oder Pink eintippen", argumentierte Whitten. "Wir können Sie darauf hinweisen, dass Sie spät dran für ein Treffen sind, ausgehend aus Ihrem Aufenthaltsort, ihrem Kalender und einer Vorstellung von dem aktuellen Verkehr." Oder man könne für jeden die richtigen Vorschläge bei der Rechtschreibkontrolle machen. Die Idee sei, die eigenen Informationen sinnvoller einzusetzen.

Google als "Alltagshelfer"
Die Vision von Google als Helfer im Alltag ist nicht neu. Der damalige Konzernchef und heutige Verwaltungsratsvorsitzende Eric Schmidt umriss schon vor mehr als einem Jahr ähnliche Szenarien. Jetzt scheinen die Pläne jedoch konkret zu werden, möglicherweise unter dem Druck von Konkurrenten. Apple vermarktet mit seinem iPhone 4S den "persönlichen Assistenten" Siri, mit dem man sich unterhalten kann.

Konkurrenz schläft nicht
Das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook und Microsoft experimentieren, wie berichtet, mit " sozialer Suche ", die besser auf die einzelnen Nutzer zugeschnitten sein soll. Google konterte jüngst bereits mit einer personifizierten Version seiner mit Abstand führenden Suchmaschine - erntete jedoch Kritik, weil einige Experten und Konkurrenten den Hauseigenen Facebook-Rivalen Google+ bevorzugt sehen.

Technik-Trends 2012

Fotos von den Technik-Trends 2012

2012 kommen die ersten Smartphones mit superschnellen Quad-Core-Prozessoren mit einer Taktrate von bis zu 1,5 GHz in den Handel. Die Displays werden noch schärfer und bessere Akkus versprechen eine längere Laufzeit. Highlights sind das iPhone 5, das HTC One X, das LG 4X HD sowie das Galaxy S3 (im Bild).

Bei den boomenden Tablet-Computern sieht die Lage nicht viel anders aus. Auch hier kommen 2012 Geräte mit noch schnelleren Prozessoren und verbesserten Displays auf den Markt. Außerdem werden die Touch-Computer dank einer stärkeren Vernetzung (siehe weiter unten) noch vielseitiger.

2012 trumpft die Nintendo dann mit der völlig neuen Wii U auf. Sie soll der PS3 und der Xbox 360 Kunden abjagen. Sony bringt am 12. Februar seine mobile Highend-Konsole Playstation Vita auf den Markt. Sie kann zwar keine dreidimensionalen Inhalte darstellen, liefert dafür aber eine bahnbrechende Grafik und eine völlig neue Steuerung.

Bei den Betriebssystemen steht 2012 ganz im Zeichen von Microsoft. Denn im kommenden Jahr bringt der Software-Riese Windows 8 auf den Markt. Der Windows 7-Nachfolger wurde komplett neu entwickelt und ist auch für den Einsatz auf Tablet-Computern vorbereitet.

Hier wird sich in diesem Jahr der 3D-Standard durchsetzen. Neue Geräte werden diese Technik von Haus aus integriert haben. Die Kunden können dann selbst entscheiden, ob sie sie verwenden wollen, oder eben nicht.

Die sogenannten Smart-TVs ermöglichen es den Nutzern über Apps oder spezielle Browser direkt im Internet zu surfen. Da die Techniken immer weiter verbreitet werden, dürften auch die Preise noch einmal deutlich fallen. Vor allem aktuelle 3D- und Smart-TVs dürften deutlich billiger werden.

Bei den mobilen Rechnern heißt die Devise "dünn, leicht, schnell und stark". All diese Ansprüche erfüllen die neuen Ultrabooks problemlos. Sie setzen auf SSD-Festplatten, schnelle Chips, gute Grafik und eine lange Laufleistung.

Nicht weniger als eine Revolution der Fotografie hat das amerikanische Start-Up Lytro im Sinn, das seine Kameras im Frühjahr auf den Markt bringen will. Dank ausgefeilter Linsen-Technik soll man erst knipsen und dann auf bestimmte Bereiche scharfstellen können. Polaroid legte unterdessen die klassische Sofortbildkamera als digitale Version neu auf.

Darüber hinaus wird das Jahr 2012 auch im Zeichen der Vernetzung stehen. Heimnetzwerke dürften dank vereinfachter Technik, günstigeren Preisen und einer größeren Auswahl an Geräten den Durchbruch schaffen.

Schon 2011 brachten sich die Anbieter mobiler Bezahlsysteme in Position - 2012 soll der Vorstoß in den Alltag kommen. Als wichtigste Voraussetzung gilt, dass mehr Smartphones einen Chip für die Funktechnik NFC (Near Field Communication) bekommen, mit der die meisten Bezahlsysteme der rivalisierenden Dienstleister laufen.

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