Großes Entertainment

Jubel für "der die mann" im Burgtheater

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Herbert Fritschs witzige Konrad-Bayer-Show begeisterte das Publikum im Burgtheater.

Auf eine blaue Showbühne mit Drehwurm, einer roten Treppe und einem gelben Grammofontrichter schickt der Ex-
Castorf-Extremschauspieler und dadaistische Regisseur Herbert Fritsch sieben ­Akteure in bunten Gummianzügen und Beatles-Band-Uniformen, die, begleitet von Ingo Günther und seiner Band dasderdiemann­orchester, Unsinnstexte von Konrad Bayer performen.

Grotesk

Die grotesken Gedichte und Erzählungen des genialen Wiener Nachkriegsavantgardisten, der sich 1964 mit 31 Jahren das Leben nahm, schreien geradezu nach Performance. In seiner furiosen Berliner Konrad-Bayer-Hommage der die mann, die in zwei bejubelten Vorstellungen – im Publikum auch Gerhard Rühm, der Bayer-Freund und Mitbegründer der legendären Wiener Gruppe – im Burgtheater zu bestaunen war, ist Fritsch auch sein eigener ­Designer. Drei Mikrofone, ebenfalls in Rot, Gelb und Blau gehalten, führen ein zuschnappendes, wegklappendes Eigenleben. Fritschs Choreografie des Chaos ist großes Entertainment.

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