Premieren-Eklat

Hausverbot für Bushido im Kino

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500 Bushido-Fans stürmten Kino-Premiere. Der Star erhielt Hausverbot und tröstet sich mit Wodka und Groupies.

„Voll krass“, „Ich f***e deine Mutter“ und „Ich bring dich um, Schlampe“ waren noch die harmlosesten Worte. Donnerstagabend wurde das Donauplexx-Kino in Wien 22 seinem Ghetto-Tempel-Ruf mehr als gerecht.

Der Deutsche Aggro-Rapper Bushido (Hit: Endgegner – Staatsfeind Nr. 1) wollte seinen autobiografischen Film Zeiten ändern dich präsentieren, doch über 500 „Fans“, die das Kino stürmten, ließen keinerlei Premiere zu. Je näher die Ankunft ihres Ghetto-Messias rückte, desto mehr drohte die Situation zu eskalieren. Schließlich gab es für die rund fünfhundert Mini-Bushidos, die dem Aggro-Rapper in Wort („Greif mich nicht an, Wi****er, du“) und Bild gleichen, kein Halten mehr. Unter lautstarkem Gekreische und wüsten Pöbeleien wurden die Absper­rungen durchbrochen. „Ein Kind kollabierte in der Menge, konnte jedoch nach Erstversorgung durch die Rettung den Heimweg antreten!“, gab die Polizei zu Protokoll, die nach tumultartigen Szenen die Veranstaltung schließen musste.

„Lege heute eine flach“
Das Kino glich einem Schlachtfeld: am Boden liegende Kleidungsstücke, Papierfetzen und Getränkedosen – Bushido, der standesgemäß in Stretchlimousine vorfuhr, musste sogar in den Keller flüchten – und bekam Hausverbot. „Für mich ist das konkret eine Niederlage“, zeigte er sich ob der Nicht-Premiere verstört. Während die ­Exekutive weiter den Tatort räumte, war das Ghetto-Sprachrohr („Greif meine Freundin an und ich schlage dich“) bald wieder besänftigt: Gestärkt durch Tafelspitz beim Plachutta machte er sich via Hintereingang im Palais Palffy auf zur After­show-Party von Austria’s Next Topmodel. Galt es doch, bei literweise Vodka Red Bull seine „Wien-Mission“ zu finalisieren: „Ich lege heute noch ein Mädchen flach.“ Über 700 Groupies sollen dem Ghetto-Charme des Erfolgs-Rappers (5 Millionen verkaufte CDs) schon erlegen sein, sagt er.

Gefängnis & Tattoos
An Österreich erinnert den Star der Berliner Szene nicht nur ein Gefängnisaufenthalt (2005 nach Schlägerei in Linz), sondern auch seine Tätowierungen: Ein Wiener Szenekünstler gibt ihm seit Jahren den letzten Aggro-Schliff: „Zu letzt hat er mich im Do &  Co-Hotel gestochen.“

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