Tragischer Unfall

Trauriger Abschied von Ena Kadic

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Österreich ist nach rätselhaftem Unfalltod von Ex-Miss geschockt.

Sportlich, sympathisch, bodenständig – und immer mit einem Lächeln im Gesicht: So eroberte Ena Kadic († 26) im Juni 2013 die Missen-Welt. Die quirlige Tirolerin, Modeverkäuferin mit Model-Ambitionen, hatte große Träume. Doch diese Woche zerplatzten diese in Sekundenbruchteilen. Nach einem Jogging-Unfall am Bergisel starb Ena am 19. Oktober.

Tragischer Unfall
Wie genau das Unglück passiert ist, darüber herrscht Rätselraten. Bekannt ist, dass Ena Kadic, die bei ihrer Oma lebte, mittags auf ­ihrer Lieblingsstrecke joggen ging. Zeugen sahen sie um 12.32 Uhr auf der Aussichtsplattform „Drachenfelsen“. Ena saß auf dem Geländer, hantierte mit dem Handy. Um 13.12 Uhr stürzte sie 30 Meter in die Tiefe. Schwerst verletzt rief Ena ihren Bruder an. Ihre Mutter und zwei Studenten fanden sie. Drei Tage lang kämpfte Ena um ihr Leben. Doch die Verletzungen an Kopf, Lunge und Leber waren zu schwer.

Aufstieg als Miss
Der tragische Unfall beendete ein junges Leben, das ziemlich märchenhaft begann: Ena wurde am 6. Oktober 1989 in Bosnien geboren. Als sie drei war, flüchtete ihre Familie ins Stubaital. Sie absolvierte die Modeschule, modelte. Die Miss-Wahl sah sie als Chance für zusätzliche Aufträge. Am 23. Juni 2013 wurde Ena zur Miss Austria gekürt. Ein Jahr lang stand sie im Rampenlicht, verliebte sich in Mister Austria Philipp Knefz. Doch vom öffent­lichen Leben, dem Job als hübscher Partyaufputz, hatte sie schnell genug.

Totaler Rückzug
Am 7. Oktober 2014 absolvierte Ena ihren letzten Missen-Auftritt. Danach zog sie sich komplett zurück (s. Kasten rechts). Sie jobbte in einer Modeboutique in Innsbruck, wollte im Fitness- oder Sozialbereich durchstarten. Und: Sie war glücklich. Bis sie viel zu früh aus ihrem Leben gerissen wurde.

A. Hofer

Das Interview nach dem Rückzug

Einmal Glamour-Leben und zurück: Nach ihrer Amtszeit als Miss Austria zog sich Ena Kadic Ende 2014 komplett aus der Öffentlichkeit zurück. Sie wollte nicht länger hübscher Partyaufputz sein, sondern wieder ihr altes Leben haben, mit normalem Job, Freunden abseits der Society und fixem Wohnsitz in Tirol. Seitenblicke-Redakteur Alexander Kern gab Ena eines ihrer letzten Interviews, erzählte von ihrem Leben nach der Missen-Zeit. Und es wird schnell deutlich: Sie war zuletzt rundum glücklich.

Ena ÜBER ihr Missen-Jahr: Wie jedes Mädel träumt man von Ruhm und Ehre und weiß Gott noch was. Mein Jahr 
als Miss Austria war auch wirklich perfekt. Aber erlebt man dann das alles, fragt man sich: „Das war’s jetzt?“ Ausgestattet mit dem Wissen von heute würde ich es nicht noch einmal machen.

Ena ÜBER ihren Rückzug: Die Medien, die Events, die Partys – damit hatte ich keinen Spaß mehr. Dieses Leben machte mich so nicht glücklich. Ich muss nicht ständig fotografiert werden, um glücklich zu sein. Stattdessen durfte ich erkennen, was ich wirklich will im Leben.

Ena ÜBER das Jahr danach: Es gibt mehr als Glamour und das ganze Tralala. Ich will mich nicht in einer Scheinwelt verlieren. Mir ist wichtig, mir etwas hart und mit eigenen Händen zu erarbeiten. Deswegen gehe ich bewusst einen Schritt zurück und beginne wieder ein normales Leben.

Ena ÜBER ihren Job als Verkäuferin: Das war anfangs nicht leicht. Zumal Freunde und Familie mir dringend davon abgeraten haben. „Von ganz oben nach ganz unten!“, hieß es, das gehe doch nicht. Aber ich schäme mich nicht dafür. Ich stehe zu mir selbst und zu meiner Wahrheit. Ich bin glücklich und strahle.

Ena ÜBER sich selbst: Ich lasse mich nicht verbiegen. Ich bin einfach die Ena, das war ich immer schon.

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