Falscher Alarm

Cobra stürmt Jet von Ukraine-Premier

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Der AUA-Kapitän wurde von dem Terroralarm in Schwechat überrascht.

Die Krise in der Ukraine hat am Flughafen Wien am Donnerstag Terroralarm ausgelöst. Der Linienflieger aus Brüssel nach Wien wurde wegen eines angeblichen Terroristen auf einen entlegenen Teil des Rollfeldes beordert und von der Spezialeinheit Cobra umstellt. Zutage gefördert wurde aber nicht der angekündigte Terrorist, sondern der ukrainische Übergangspremier Arseni Jazenjuk. der am Donnerstag am EU-Krisengipfel in Brüssel teilgenommen hatte und dann via Wien zurück in die Ukraine reisen wollte. Irgendwelche Kräfte wollten das offenbar verhindern. Denn die Austro Control musste Terroralarm auslösen.

Der Flugkapitän jener AUA-Maschine, um die es am Donnerstagabend auf dem Flughafen Wien in Schwechat Terroralarm gegeben hatte, habe sich nach der Landung in Wien überrascht gezeigt, berichtete die Landespolizeidirektion NÖ. Er habe der Flugsicherung "unmissverständlich mitgeteilt", dass alles in Ordnung sei. An Bord war u.a. der ukrainische Übergangspremier Arseni Jazenjuk.

Das Stadtpolizeikommando Schwechat war von der Flughafenbetriebsleitung am Donnerstag kurz vor 19.00 Uhr in Kenntnis gesetzt worden, dass eine Bedrohung des im Anflug befindlichen Kurses OS 354 aus Brüssel vorliege. Die Flugsicherung Karlsruhe habe mit dem Kapitän Funkkontakt aufgenommen, der nur knapp geantwortet habe. Daraus sei geschlossen worden, dass eine Bedrohung durchaus einen realen Hintergrund haben könnte, zumal sich eben auch Jazenjuk mit Entourage an Bord befand.

Das Landespolizeikommando NÖ berichtete am Freitag von "vorgesehenen standardisierten Einsatzmaßnahmen", die im Zusammenwirken mit dem Bundesamt für Verfassungsschutz/ Terrorismusbekämpfung und dem Einsatzkommando Cobra getroffen worden seien. Nach der Landung der Maschine sei Kontakt mit dem Kapitän aufgenommen worden, der sich "sehr überrascht" gezeigt habe, dass das Flugzeug von der Polizei empfangen wurde.

 Der Pilot habe versichert, dass alles in Ordnung sei. Ein Funkspruch der Flugsicherung Karlsruhe sei nur sehr undeutlich bei ihm angekommen, deshalb habe er knapp geantwortet. Dass an Bord von OS 354 alles in Ordnung gewesen sei, hätten in der Folge auch Crewmitglieder und Passagiere bestätigt, so die Polizei. Eine Durchsuchung des Luftfahrzeugs habe ebenfalls keine Auffälligkeiten ergeben. Die Maschine konnte um 20.30 Uhr weiterfliegen. Der ukrainische Premier und seine Begleitung setzten ihre Reise ebenfalls fort.

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