Verdächtiger erkrankt

Gemeindebau-Täter droht in Haft Lähmung

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Anwältin ortet Missstände in der Krankenstation.

Liane B. (53) war am 27. September mit zwei Messern in der Brust im Bett der Gemeindebauwohnung ihres Lebensgefährten Manfred B. (47) in Favoriten tot aufgefunden worden. Einen Tag später wurde der 47-Jährige als Tatverdächtiger verhaftet.

Krankengeschichte

Der schwer depressive Mann ist seither in der Krankenstation der Justizanstalt Josefstadt, wo er über starke Schmerzen klagt. Seine Anwältin Astrid Wagner schlug bei der Leitung der Krankenstation Alarm. Die Krankengeschichte ihres Mandanten lasse darauf schließen, dass ihm eine Lähmung drohe.

Gutachter

Dafür bat sie den neuropsychiatrischen Gutachter Pius Prosenz um eine Stellungnahme zu den Symptomen. Prosenz kann das Eintreten einer „querschnittsartigen Lähmung“ nicht ausschließen, eine Magnetresonanztomografie (MRT) sei notwendig, um mehr über den Zustand B.s zu erfahren.

Justizanstalt

Doch Primar Kaiser, Leiter der Krankenstation im Gefängnis, sieht das anders: „Unsere Patienten erhalten die beste Behandlung. Wenn der Mann eine MRT benötigen würde, hätte er eines bekommen.“ Zudem sei B. bereits in physiotherapeutischer Behandlung.

Missstände

Dazu Wagner: „Wie kann jemand mit so einem Krankenbild ohne eine MRT in Physiotherapie sein? In dieser Krankenabteilung herrschen offensichtlich Missstände.“

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