In Dubai angeklagter Arzt

Karas und Swoboda fordern Einsatz der EU

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Die EU soll Eugen A. Beistand leisten, fordern die EU-Mandatare.

Im Fall des in Dubai wegen Mordes angeklagten österreichischen Mediziners Eugen A. haben sich die Vizepräsidenten der beiden größten EU-Parlamentsfraktionen, Othmar Karas (ÖVP) und Hannes Swoboda (SPÖ), an die EU-Außenpolitikbeauftragte Catherine Ashton gewandt. Wie Karas am Donnerstag in einer Aussendung mitteilte, fordern die beiden in einem gemeinsamen Schreiben an Ashton und EU-Parlamentspräsident Jerzy Buzek "höchstmögliches Engagement des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD)" in dem Fall.

"Leben eines Menschen auf dem Spiel"
"Der neue Europäische Auswärtige Dienst hat auch die Aufgabe, die Werte der EU in der Welt zu vertreten. Hier geht es nicht bloß um eine Intervention, sondern um unsere Grundwerte. Es geht um das Leben eines Menschen", betonte Karas. "Wir müssen hier auf europäischer Ebene aktiv werden, insbesondere auch deshalb, weil die angedrohte Todesstrafe nicht mit den fundamentalen Werten der EU vereinbar ist", erklärte Swoboda.

Eugen A. wird gemeinsam mit einem indischen Kollegen der Tod eines querschnittgelähmten Patienten durch Unterlassung von Hilfeleistung und die Gabe einer hohen Dosis Opiate im Februar 2009 im Rashid Hospital in dem arabischen Emirat vorgeworfen. Der Oberösterreicher soll eine Order ausgegeben haben, dass der Kranke im Falle eines Herzstillstands nicht wiederbelebt werden soll. Der indische Kollege war der diensthabende Arzt, als der Patient einen Herzinfarkt erlitt.

Laut Eugen A. war der Inder zu diesem Zeitpunkt mit einem weiteren Patienten beschäftigt und hatte daher keine Zeit, den gelähmten Patienten zu reanimieren. Der Bad Ischler sei zum Zeitpunkt des Todes bereits seit 36 Stunden nicht mehr im Krankenhaus gewesen. Der Prozess in Dubai wird am 25. September fortgesetzt.

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