Wien Josefstadt

Wieder Messer- Attacke in U-Bahn

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Bluttat auf Bahnsteig - Wiener festgenommen. 

Fast täglich schockieren Meldungen über die steigende Kriminalität im U-Bahn-Netz Wiens. Am Dienstagabend kam es wieder zu einem besonders blutigen Zwischenfall.

Um 22.15 Uhr begann der Horror: Ein offenbar betrunkener und unter Drogen stehender Wiener pöbelte am Bahnsteig in der U6-Station Josefstädter Straße zwei Männer an. Was er nicht wusste: Die beiden waren Polizisten außer Dienst, in ihrer Zivilbekleidung.

Täter stach dem 
Polizisten in den Hals
Die Beamten (35 und 27 Jahre alt) versuchten, die lauten Schimpftiraden des verwirrten Mannes zu ignorieren. Sie gingen zum hinteren Teil des Bahnsteigs, um ihm aus dem Weg zu gehen.

Doch der ausfällige 48-jährige Roland M. wurde immer wütender und rastete komplett aus. Er folgte den Polizisten, immerzu schreiend.

Dann plötzlich zog er ein Klappmesser aus seiner ­Hosentasche. Sofort kam es zu einer wilden Rangelei – er stürzte sich auf die Polizisten. Der Mann erwischte den 35-jährigen Beamten, der eine blutende Stichverletzung am Hals davontrug.

Kollegen eilten herbei und nahmen den Täter fest
Eine Funkstreifenbesatzung eilte den Kollegen zu Hilfe und konnte den mutmaßlichen Messerstecher Roland M. festnehmen. Der beschäftigungslose Wiener hatte zudem auch einige Gramm Marihuana eingesteckt.

„Der verletzte Polizist musste ins Krankenhaus gebracht werden“, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger. Der jüngere Beamte blieb unverletzt. Für Roland M. gilt die Unschuldsvermutung.

Polizei: Hundert Einsätze täglich
Kein Ende des ­U-Bahn-Horrors. Etliche Messerattacken und viele Vergewaltigungsserien schockieren Österreich. Tatort U-Bahn in Zahlen:

  • Von November 2012 bis Jänner 2013 gab es für die Polizei in der Wiener U-Bahn 8.873 Einsätze.
  • Pro Tag gerechnet, bedeutet das: Fast 100 Mal (genau: 96,5) werden die Cops jeden Tag in einen ­U-Bahn-Zug gerufen.
  • Eine genaue Statistik für allgemeine Gewalt­delikte (Vergewaltigung, Schlägereien etc.) gibt es nicht. Aber 46 schwere Raube wurden im Jahr 2012 gezählt.
  • 6.208 Taschendiebstähle wurden verübt (17 täglich).
  • Aufgrund dieser Zahlen wurde eine Einsatztruppe der Polizei gegründet: 110 Beamte sind nun täglich in den öffentlichen Verkehrsmitteln im Einsatz. Die Verkehrsbetriebe setzen auf vermehrte Videoüberwachung.

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