Rechtsextreme Bewegung spricht von Zensurwelle.
Facebook hat Seiten der rechtsextremen "Identitären Bewegung" auf dem sozialen Netzwerk sowie auf dem zum Unternehmen gehörenden Foto-Dienst Instagram gesperrt. "Organisationen oder Personen, die organisierten Hass verbreiten, sind weder auf Facebook noch auf Instagram erlaubt", sagte eine Sprecherin laut der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag.
Seiten am Donnerstagabend nicht mehr erreichbar
Auch die Seiten der "Identitären Bewegung Österreich" sowie deren Sprecher Martin Sellner waren am Donnerstagabend nicht mehr erreichbar. Diverse Seiten von Regionalgruppen waren jedoch noch aktiv. Es habe eine "massive Lösch- und Zensurwelle" gegeben, hieß es auf der Seite der "Identitären Bewegung Oberösterreich". Auf Facebook seien Likes entfernt, auf Instagram sämtliche Beiträge gelöscht worden, hieß es weiter. Eine der deutschen Seiten bezeichnete die Sperre durch Facebook als "Akt der Willkür". Bereits Anfang Mai waren Facebook-Seiten der Identitären Bewegung in Frankreich gesperrt worden.
Die "Identitäre Bewegung" ist eine Gruppierung mit französischen Wurzeln, die sich gegen "Multikulti-Wahn", "unkontrollierte Massenzuwanderung" und den "Verlust der eigenen Identität durch Überfremdung" ausspricht.
Vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) werden die "Identitären" als rechtsextrem eingestuft. In Österreich ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Gruppierung - wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung und der Verhetzung. Erst kürzlich gab es deshalb Hausdurchsuchungen, auch bei Sellner.