Suchtmittel-Ring gesprengt

Polizei fasst Drogen-Capo in Wien

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Bei Franz P. alias "Frederik Walesio" wurden 47 Kilo Cannabis beschlagnahmt.

Die Wiener Polizei hat einen 56-Jährigen als mutmaßlichen "Österreich-Geschäftsführer" einer international tätigen Drogenbande gefasst und 47 Kilo Cannabis sichergestellt. Das gab die Behörde am Dienstag bei einer Pressekonferenz in der Außenstelle Süd des Landeskriminalamts bekannt.

Neben dem 56-jährigen Franz P., der sich als "Frederik Walesio" ausgab und laut Polizei über einen gefälschten belgischen Pass verfügte, wurden 16 Subdealer ausgeforscht. Neun von ihnen befinden sich in Untersuchungshaft. Sie sollen für den Vertrieb des Cannabis im Großraum Wien zuständig gewesen sein, das der mutmaßliche Haupttäter aus Deutschland bezog. Das Suchtgift stammte aus Marokko und wurde über Spanien nach Mitteleuropa gebracht. Der Schmuggel erfolgte teilweise in Wohnmobilen oder mit Importen von Olivenöl oder Aloe Vera, wie Außenstellen-Leiter Gerhard Winkler und Chefinspektor Manfred Vorlaufer berichteten.

Polizei fasst Drogen-Capo in Wien
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Das Suchtgift wurde in Wien und Umgebung gebunkert, teilweise in Mietcontainern und in einem Keller in Wien-Landstraße, den der mutmaßliche Drahtzieher den Angaben zufolge unter seinem Aliasnamen Walesio angemietet hatte. Die Ermittler schließen nicht aus, dass unter diesen Namen weitere, bisher nicht entdeckte Drogendepots angemietet wurden. Sie baten diesbezüglich um Informationen der Bevölkerung an die Gruppe Vorlaufer unter der Telefonnummer 01/31310/57-800 DW (Journaldienst).

Franz P., den Kriminalisten "kein Unbekannter", verkaufte das Cannabis den Ermittlungsergebnissen zufolge sozusagen in Kommission und transferierte den Erlös aus dem Handel an seine Geschäftspartner in Deutschland. Deshalb wird gegen ihn auch wegen Geldwäsche ermittelt. Neben dem Cannabis - es war zu Platten gepresst und füllte drei Reisetaschen - wurden auch Kokain, Heroin und Amphetamine sichergestellt, allerdings in weitaus geringeren Mengen.

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