Aus China

Falsche Euro-Münzen in Österreich

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Falsche Münze in NÖ entdeckt. Innenteil fällt heraus.

Herbert Rauscher (48), Kfz-Verkäufer aus Wöllersdorf, traute dieser Tage seinen Augen nicht: "Ich wollte mir eigentlich einen Kaffee aus dem Automaten holen und mit einer Zwei-Euro-Münze bezahlen. Die Münze rutschte aber immer wieder durch. Dann sah ich, dass die zwei Euro ganz eingebeult waren", erzählt er ÖSTERREICH.

Der 48-Jährige schaute sich die Zwei-Euro-Münze genauer an. "Plötzlich merkte ich, dass sich der Innenteil aus dem Rahmen ganz einfach herauspressen lässt. Am Anfang hab’ ich es gar nicht geglaubt, aber diese Münze ist ganz offensichtlich eine Fälschung."

Bande fälschte insgesamt 29 Tonnen Münzen in China
Sofort erinnerte sich Rauscher an den Millionenbetrug in Deutschland Ende März: Da hatte die Frankfurter Staatsanwaltschaft ­einen Verbrecherring gesprengt. Die Ganoven wollten bei der Deutschen Bundesbank in großem Stil gefälschte Münzen gegen Bargeld eintauschen.

Der Trick: Euro-Münzen bestehen aus zwei Teilen, dem gelblichen Innenteil (Nickel-Messing) und dem weißen Außenteil (Kupfer-Nickel). Bei beschädigten Münzen werden diese Teile vor der Verschrottung getrennt.

Aber: Ganoven schnappten sich die Teile und ließen sie in China wieder zusammensetzen. Insgesamt 29 Tonnen (!) 1-Euro- und 2-Euro-Münzen wurden in Asien gefälscht. Stewardessen brachten sie im Fluggepäck (wird weniger kontrolliert) nach Europa zurück.

Stammt die 2-Euro-Münze von Herbert Rauscher aus dem deutschen Großbetrug? Folgt eine "Blüten-Welle"?

Österreich: Pro Jahr mehr als 10.000 gefälschte Münzen
"Uns sind noch keine Anzeigen wegen falscher 2-Euro-Münzen bekannt", sagt das Bundeskriminalamt in Wien zu ÖSTERREICH.

Fakt ist: Pro Jahr entdeckt die Münze Österreich mehr als 10.000 gefälschte Münzen. Und: Im EU-Raum steigt jährlich die Zahl falscher Münzen, im Vorjahr waren es 186.000. 2-Euro-Münzen sind am beliebtesten.

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