ÖSTERREICH

Wo ist der Vierfach-Mörder?

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Alles spricht dafür, dass der mutmaßliche Vierfach-Mörder Josef B. nach dem Blutbad im Familienkreis per Bahn nach Osteuropa flüchtete.

Auch zwei Tage nach dem furchtbaren Amoklaufes des halbblinden Sonderlings und Einzelgängers Josef B. (67) läuft nach wie vor eine Großfahndung nach dem Todesschützen, der seinen Bruder, seine Schwester, Schwager und Schwägerin regelrecht hingerichtet hat. Dabei verfügt die Polizei über relativ gute Anhaltspunkte, wohin sich der Mann – der wegen seiner Augenerkrankung ständig Sonnenbrillen trägt – abgesetzt haben könnte.

Heiße Spur
So stammt das Fahndungsfoto von einem Fahrausweis für die öffentlichen Verkehrsmittel in Bratislava. Kriminalisten stellten die Jahreskarte in der Wiener Wohnung, aus der Josef B. am Montag wegen eines Streits mit seiner Vermieterin und Schwester Anna ausziehen musste, sicher.

Damenrad
Oberst Ernst Schuch vom Landeskriminalamt will keine voreiligen Schlüsse ziehen – „aber dass er sich in die Slowakei abgesetzt hat, wird damit sehr wahrscheinlich“. Zumal die Fahnder nirgendwo den Pass des Verdächtigen finden konnten – er muss ihn also mitgenommen haben, als er sich, die halbe Verwandtschaft ausgerottet, Dienstag am frühen Abend auf ein Damenrad schwang, um zum Bahnhof Strasshof zu fahren und dann per Zug ins Ausland abzutauchen (die Fluchtvarianten siehe Grafik oben). Der slowakische Interpol-Chef Rudolf Gajdos bestätigt auf Anfrage von ÖSTERREICH, dass in unserem östlichen Nachbarland eine Großfahndung nach Josef B. läuft: „Eure Behörden haben uns um Amtshilfe gebeten.“

Tod oder lebendig
Ob die Polizei den Flüchtigen allerdings lebend stellen kann, ist mehr als fraglich. Denn: In dem letzten Willen, den Josef B. vor dem Amoklauf geschrieben hat und in dem er befiehlt, dass gewisse Verwandte tunlichst nicht bei seinem Begräbnis erscheinen dürfen (er meint die später Ermordeten), deutete er mit folgenden sinngemäßen Worten auch einen Selbstmord an: Sollte Josef B. im Ausland sterben, möge sein Leichnam nach Österreich gebracht werden. Und die Asche solle in der Heimat­gemeinde verstreut werden.

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