Heimlich geraucht

Mädchen fackelten Kloster ab

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Weil sie heimlich Zigarette rauchten, lösten drei Mädchen einen Großbrand aus: Der Westteil des Klosters Baumgartenberg brannte nieder.

"Ich habe nicht gedacht, dass Stroh so schnell Feuer fängt“, stammelte eine der drei jungen Brandstifterinnen im Polizeiverhör. Die 16-Jährige und ihre zwei Freundinnen (13 und 17 Jahre) sind für ein Großfeuer im Kloster Baumgartenberg nahe Linz (Oberösterreich) verantwortlich. Der gesamte 100 Meter lange Wirtschaftstrakt im Westen des Stiftes brannte bis auf die Grundmauern nieder. Der Versicherungsschaden beträgt 700.000 Euro – ein riesiger Schuldenberg fürs ganze Leben, der auf die Teenager jetzt zukommt.

Streichhölzer
Die jungen Raucherinnen hatten sich Sonntag 13.30 Uhr heimlich auf das Gelände geschlichen, stiegen in den unbewohnten Flügel ein und machten es sich im Stroh bequem. Dann kam ihnen die verhängnisvolle Idee: „Wir haben nur ein bisschen mit den Zündern herumgespielt“, so die 16-Jährige. Sie hielt ein Streichholz an einen trockenen Ballen, der prompt Feuer fing. Die Flammen breiteten sich rasend schnell aus. Verzweifelt versuchten die Mädchen noch, das Feuer auszutreten. Dann flüchteten sie und versteckten sich im Heim in ihren Zimmern.

Währenddessen stand vom Klostergebäude, das zum Großteil aus Holz errichtet wurde, eine ganze Wand in Brand. Ein Nachbar, der zufällig vorbeikam, sah die Flammen aus den Fenstern des Traktes züngeln. Er rief die Feuerwehr.

Großalarm
In der Region wurde Großalarm ausgelöst. Zehn Feuerwehren mit mehr als 150 Einsatzkräften eilten zur Brandstelle. Doch bei ihrem Eintreffen brannte der 100 Meter lange Flügel bereits lichterloh. Erst nach einer Stunde war das Ganze einigermaßen unter Kon­trolle. Ein Übertreten auf das Kloster konnte verhindert werden. Doch der Wirtschaftsteil brannte nieder.

Strohreste
Am Abend bekamen die drei Mädchen dann Besuch von der Polizei. Anrainer hatten sie vom Klostergelände weglaufen gesehen. Anfangs leugneten die drei jegliche Beteiligung an dem Feuer. Doch als noch Strohreste an ihrer Kleidung gefunden wurden, war für die Ermittler die Sache eindeutig. Die drei Freundinnen wurden jetzt auf freiem Fuß angezeigt.

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