Faistenau

Hauptschüler (13) drohte mit Amoklauf

Teilen

Die Gewalt an den Schulen nimmt zu: Der Vorfall ereignete sich fast zeitgleich mit der Attacke eines Hauptschülers auf eine Lehrerin in Obertrum.

Der Schock sitzt tief bei den Lehrern in der schmucken Sporthauptschule der idyllischen Flachgauer Tourismusgemeinde Faistenau. Es war vor zwei Wochen, als ein Bub aus einer dritten Klasse vor seinen Mitschülern damit prahlte, er werde mit einer Schnellfeuer-Pistole in die Schule kommen und alle umbringen.

Als einzelne Kinder das zu Hause erzählten, wurden bei den Eltern Erinnerungen an die Amokläufe an Schulen in Erfurt und Winneden (D) wach, bei denen 2002 und im vergangenen März 16 bzw. 15 Menschen starben. Ein anonymer Anruf alarmierte die Schule, die wiederum sofort einen Polizeieinsatz auslöste. „Von meiner Seite gibt es zu diesem Vorfall keinen Kommentar“, hält sich Direktorin Helga Ebner gegenüber ÖSTERREICH bedeckt.

Vorfall vertuscht
Der Vorfall in der Flachgauer Gemeinde ereignete sich bereits vor zwei Wochen, doch wurde soweit vertuscht, dass der Faistenauer Bürgermeister und Schulerhalter Hubert Ebner (ÖVP) erst von ÖSTERREICH erfuhr, was in seiner Schule passiert war. „Es ist schlimm, wenn es so etwas gibt“, war der Bürgermeister sichtlich bestürzt.

Problemkind suspendiert
Der Schüler einer dritten Klasse gilt als Problemkind. Ihn belasten Probleme in der Familie schwer, er gilt seit längerem als verhaltensauffällig. Schulinspektor Peter Glas im APA-Gespräch zum angekündigten Amoklauf: „Es hat sich als nicht zutreffend herausgestellt. Die Polizei ist dem Anruf nachgegangen. Der Schüler hatte keine Waffe bei sich und auch im familiären Umfeld keinen Zugang zu einer Waffe.“

Der Bub sei deswegen und aufgrund verschiedener anderer Vorfälle vorläufig suspendiert worden. Er lernt jetzt zu Hause und wird zudem psychologisch betreut. Erst in zwei Wochen darf er wieder in die Klasse zurückkehren.

Angriff
Erst vor zweieinhalb Wochen hatte ein Schüler (13) in Obertrum eine Lehrerin attackiert. Diese konnte sich nur Hilfe eines männlichen Kollegen und der Direktorin wehren.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.