Coup in Tirol

2 Türken nach Überfall auf Tankstelle verurteilt

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Die beiden haben für ihren Coup in Tirol langjährige Haftstrafen ausgefasst.

Der Prozess gegen zwei türkische Staatsbürger wegen schweren Raubes vor einem Geschworenengericht in Innsbruck hat am Montagabend mit zwei Schuldsprüchen geendet. Die beiden Männer wurden für schuldig befunden, am 1. November 2007 eine Tankstelle in Reutte überfallen und dabei über 1.000 Euro erbeutet zu haben.

4 und 7 Jahre
Der 21-jährige Erstangeklagte, der sich schuldig bekannt hatte, wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Der Zweitangeklagte, ein 29-jähriger Türke, der betont hatte, dass er zu Unrecht von dem drogenabhängigen 21-Jährigen als Mittäter beschuldigt werde, fasste sieben Jahre Freiheitsstrafe aus. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Erstangeklagter glaubwürdig
Staatsanwältin Dagmar Unterberger wies in ihrem Plädoyer darauf hin, dass der Erstangeklagte durch sein Geständnis maßgeblich zur Aufklärung des Falles beigetragen habe. Er soll der Tankwartin eine Schreckschusspistole angehalten und sie mit den Worten "Geld her, oder Ich knall dich ab" zur Herausgabe des Geldes genötigt haben. Unterberger sah keinen Grund, warum der junge Mann den Zweitangeklagten fälschlicherweise belasten sollte.

Kein Beweis außer Aussage
Der Verteidiger des 29-Jährigen sah in den Beschuldigungen des Komplizen eine Finte. Dieser versuche die Schuld auf seinen Mandanten abzuwälzen. Der Anwalt gab zu bedenken, dass es keine anderen Beweismittel gibt als die Aussage des Erstangeklagten. Außerdem habe sich der Erstangeklagte eine Woche vor dem Überfall eine Waffe gekauft, wieso hätte er das tun sollen, wenn ihn der Ältere erst zur Tat angestiftet hat.

Motiv war Drogensucht
Der Rechtsbeistand des 21-Jährigen führte die Drogensucht seines Mandanten als Motiv an, führte aber ins Treffen, dass sein Mandant zum Tatzeitpunkt noch nicht 21 Jahre alt war. Außerdem sei es unglaubwürdig, sich so eine Geschichte auszudenken, und diese unmittelbar nach der Festnahme parat zu haben.

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