Kampf um Adventkranz-Geschäft

Gärtner: "Musste 2.000 Adventkränze wegwerfen"

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Nach Ostern ist auch das Geschäft im Advent und zu Nikolo für Gärtner weg. 

Wien. Die rund 150 Wiener Gärtner und Floristen kämpfen derzeit verzweifelt darum, vom Geschäft mit den Adventkränzen – und auch den Krampusruten rund um Nikolo – wenigstens einen Teil zu retten, indem sie auf telefonische Bestellung samt Hauszustellung oder Online-Lieferservice umstellen.
 
Manche, wie der Floridsdorfer Gärtner Gerhard Petrides und sein gleichnamiger Sohn, haben das freilich nicht mehr rechtzeitig geschafft – und mussten vor der Konkurrenz offener Supermärkte kapitulieren: „Wir werfen 2.000 bezahlte Adventkränze weg.“ (siehe unten)
 

Katholische Kirche und Kammer wollen helfen

 
Rettung. Sogar die Erzdiözese Wien der katholischen Kirche springt jetzt den kleinen Gärtnern und Floristen zur Seite – auf ihrer Homepage (erzdioezese-wien.at) gibt es Tipps, wie man doch noch zu Adventkränzen, Weihnachtssternen, Reisig, Blumensträußen und Gedecken kommt.
 
Selbstbau. Besonders ans Herz gelegt werden Gläubigen mit Kindern auch die Selbstbau-Sets, die viele Blumenhändler online anbieten.
Ebenfalls Unterstützung kommt von der Innung der Gärtner in der Wirtschaftskammer, die alle Adressen auflistet: www.wko.at
 

Gärtner: "Musste 2.000 Adventkränze wegwerfen"

 
ÖSTERREICH: Was passiert mit den Ad­ventkränzen Ihrer Blumenhandelskette „Blumen Regina“ jetzt?
 
Gerhard Petrides: Wie jedes Jahr spende ich einen Teil der Adventkränze der nahe liegenden Caritas-Einrichtung. Aber den Großteil der 2.000 Adventkränze, die ich im August bestellt habe, muss ich wegwerfen. Das geht auch nicht über online oder Telefon, wenn im Metro-Markt gegenüber die Adventkränze in Massen verkauft werden.
 
ÖSTERREICH: Wie hoch ist Ihr Verlust?
 
Petrides: Wir büßen rund 270.000 Euro Umsatz ein. Die Staatshilfe reicht knapp fürs Weihnachtsgeld meiner 45 Mitarbeiter. Ich verdiene gar nichts mehr.
 
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