Seit einem halben Jahr sorgte dieser junge Mann für Panik-Szenen. Jetzt ist damit Schluss.
Immer, wenn er zum Telefonhörer griff, mussten beliebte und bekannte Treffpunkte evakuiert werden. Zweimal traf es seinetwegen zum Jahreswechsel den Stephansdom – wie berichtet, musste eine Mittagsmesse abgebrochen werden. Hunderte Besucher wurden in Sicherheit gebracht. Sogar mehrere Buslinien wurden eingestellt. Ein anderes Mal sagte dieselbe junge männliche Stimme beim Anruf, dass das AKH in die Luft fliegen würde, und einmal musste sogar die komplette Shopping City Süd geräumt werden.
Der gemeinsame Nenner aller 29 Anrufe sollte dem Telefon-Terroristen schließlich zum Verhängnis werden: Immer, wenn es ihm in den Fingern juckte, suchte der zunächst Unbekannte eine Telefonzelle auf und ratterte seine Drohung herunter. Mit der Zeit erkannte die Polizei das Muster …
Verdächtiger offenbar mit psychischen Problemen
… und schnappte den Verdächtigen Donnerstagnachmittag in einer Telefonzelle in der Schönbrunner Straße auf frischer Tat, wie er gerade wieder den Notruf anwählte, um eine erneut für ein „Remmidemmi“ zu sorgen. Für seine Bomben-Ideen hatte der 20-jährige Österreicher auch die anderen letzten noch existenten Telefonzellen im 4., 6. und 12. Bezirk benützt. Für jüngere Leser: Telefonzellen waren vor dem Handy die einzige Möglichkeit, sich von unterwegs zu melden – und sind heute vom „Aussterben“ bedroht.
Der junge Wiener, der psychische Probleme haben dürfte, wurde wegen mehrfacher gefährlicher Drohung angezeigt. (kor)