Bundespräsident

FPÖ will "Kandidaten der SPÖ verhindern"

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Die Freiheitlichen wollen für die Bundespräsidentenwahl nächstes Jahr einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken - Amtsinhaber Fischer ist ihnen zu rot.

Die FPÖ will bei der Bundespräsidentenwahl 2010 einen eigenen Kandidaten nominieren und einen "Kandidaten der SPÖ verhindern". Als solchen versteht FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky auch Amtsinhaber Heinz Fischer. Er wirft Fischer insbesondere vor, in der Debatte um den dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf "einseitig" agiert zu haben.

Fischer ist der FPÖ zu rot
"Man kann nach jetzigem Status davon ausgehen, dass wir einen Kandidaten nominieren werden", kündigt Vilimsky an. Namen wollte er noch nicht nennen, die definitive Entscheidung werde im Herbst fallen. "Ziel ist es, einen Kandidaten der SPÖ zu verhindern", so der blaue Generalsekretär. Fischer sei natürlich ein "sehr in der SPÖ verankerter Politiker", der schon als Nationalratspräsident immer wieder als roter Vizechef gehandelt habe.

Fischer ist der FPÖ zu passiv
Auch mit Fischers Amtsführung als Bundespräsident ist Vilimsky unzufrieden: "Man merkt wenig davon, dass er im Amt ist. Ein aktiver Präsident ist etwas anderes." Außerdem habe Fischer in der Debatte um die EU-Wahlkampflinie der FPÖ und den dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf "in Summe sehr einseitig agiert".

Sicher kein schwarz-blauer Kandidat
Die Unterstützung eines etwaigen ÖVP-Kandidaten im ersten Wahlgang schloss Vilimsky aus: "Einen schwarz-blauen Kandidaten wird es nicht geben. Wenn, dann wird es einen blauen Kandidaten geben." Alles Weitere werde dann die Stichwahl zeigen. Hier könnten die Stimmen der FPÖ-Wähler ausschlaggebend sein, glaubt Vilimsky: Er verweist darauf, dass politische Mehrheit derzeit "nicht links der Mitte" liege.

Für Grüne "interessante Wahl"
Die Grünen liebäugeln mit einer Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl, wollen sich aber noch nicht festlegen. "Wir sind natürlich in der Diskussion, weil das eine interessante Wahl für uns ist", sagt Bundesgeschäftsführerin Michaela Sburny. Die Entscheidung werde aber erst beim Erweiterten Bundesvorstand im Herbst fallen.

Van der Bellen for president?
Dass mit Ex-Parteichef Alexander Van der Bellen ein logischer Kandidat vorhanden wäre, wollte Sburny so nicht bestätigen: "Die Grünen haben einige interessante Leute, die für dieses Amt geeignet sind, und Alexander Van der Bellen ist einer davon." Auch auf der Kostenseite würde eine Wahlkampagne der Partei "keine größeren finanziellen Problem" bereiten, glaubt die Geschäftsführerin.

Orange wollen keinen Präsidenten
Das BZÖ würde gerne einen überparteilichen Kandidaten aufstellen oder das Amt gleich generell streichen. "Wenn man sich die Amtszeit des Heinz Fischer anschaut, ist außer launigen Eröffnungsreden und der Rolle des Rufers in der Wüste nicht viel übergeblieben", findet Generalsekretär Stefan Petzner. Aber auch hier fällt eine Entscheidung über ein allfälliges Antreten erst im Herbst.

Schützenhöfer für Kandidatur Prölls
Innerhalb der ÖVP mehren sich unterdessen die Stimmen für einen eigenen Kandidaten. Nach Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll plädiert auch der steirische Landesparteichef Hermann Schützenhöfer für einen eigenen ÖVP-Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl 2010. Schützenhöfer spricht sich direkt für Pröll als Kandidaten aus.

"Mit Pröll die besten Chancen"
Der Gegenkandidat (zu Heinz Fischer) müsse die stärkste Persönlichkeit sein, die die ÖVP anzubieten habe: "Ich kenne keine Persönlichkeit in der Republik, die mit einer solchen Reputation ausgestattet ist wie Erwin Pröll. Mit ihm hätten wir sicher die größten Chancen."

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