Datenaustausch

Antiterror-Experte warnt vor gravierenden Mängeln

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De Kerchove fordert engere Zusammenarbeit bei Terrorabwehr.

Der Antiterrorismus-Koordinator der EU sieht einem Bericht zufolge gravierende Mängel beim innereuropäischen Datenaustausch zur Terrorabwehr. Einige Staaten seien "weiter nicht überzeugt vom Nutzen" der Zusammenarbeit, kritisierte der Beauftragte Gilles de Kerchove laut "Bild"-Zeitung (Mittwochsausgabe) in einem vertraulichen Bericht an die EU-Mitgliedsstaaten.

Stärkerer Informationsaustausch

Zur Vereitelung von Terroranschlägen müssten mehr Informationen von Sicherheitsbehörden und Geheimdiensten geteilt werden. De Kerchove verweist in seinem Bericht laut "Bild" auch auf positive Ergebnisse des stärkeren Informationsaustauschs. So habe es seit 2015 bei der Überprüfung möglicher terroristischer Finanzgeschäfte 17.500 Treffer in den EU-Datenbanken gegeben. Durch den Einsatz eigener Beamter bei Personenkontrollen in den Flüchtlings-Hotspots in Griechenland habe es in 70 Fällen Treffer in den Europol-Datenbanken gegeben. In vier Fällen ging es dabei um Terrorverdacht.

In den Europol-Datenbanken seien Daten zu 25.353 Menschen mit möglichen terroristischen Verbindungen erfasst, zitierte "Bild" aus dem Bericht. Unter diesen seien 5.769 verifizierte ausländische Kämpfer, die aus Europa zum Beispiel nach Syrien oder in den Irak gereist sind, um sich dort dem Jihad anzuschließen.

 

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