Einigung mit dem Iran

Obama: "Die Welt ist sicherer geworden"

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Obama preist "historisches" Abkommen mit dem Iran.

US-Präsident Barack Obama hat die historische Einigung im Streit um das iranische Atomprogramm gepriesen. Das Abkommen mache "das Land und die Welt sicherer", sagte Obama am Dienstag in einer Fernsehansprache aus dem Weißen Haus. Für den Iran sei "jeder Pfad" zur Atombombe abgeschnitten. Die Verbreitung von Atomwaffen im Nahen Osten sei "gestoppt".

Obama sagte, das Abkommen beruhe nicht auf Vertrauen, sondern auf einer Überprüfung durch internationale Inspektoren. Sollte Teheran gegen seine Verpflichtungen verstoßen, würden die Sanktionen sofort wieder "zuschnappen". Der Präsident rief den US-Kongress auf, die Einigung mit dem Iran mitzutragen. Für den Fall einer Ablehnung des Deals durch das Parlament drohte er mit seinem Veto.

Jahrelanger Streit beigelegt
Der Atomstreit mit dem Iran ist nach 13-jährigem diplomatischen Ringen beigelegt. Die UN-Vetomächte, Deutschland und der Iran erzielten in zuletzt mehr als zweiwöchigen Marathonverhandlungen in Wien eine historische Einigung zur Verringerung der Atomkapazitäten der Islamischen Republik.

Video zum Thema: Atom-Streit: Einigung mit dem Iran erzielt

EU bestätigt Einigung
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini hat die Einigung mit dem Iran über ein Ende des jahrelangen Atomstreits bestätigt. Dies sei ein Zeichen der Hoffnung für die ganze Welt, sagte Mogherini am Dienstag unmittelbar vor der förmlichen Verabschiedung des Abkommens durch die beteiligten Staaten

Roadmap unterzeichnet
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO/IAEA) und der Iran haben am Dienstag eine Vereinbarung unterzeichnet, die eine zentrale Rolle beim Atomdeal spielen wird. In den nächsten Monaten werde die IAEA unter anderem Zugang zur Militäranlage im iranischen Parchin erhalten, sagte IAEA-Chef Yukiya Amano.

Der Iran stimmte demnach einer Untersuchung zur Vergangenheit seines Atomprogramms durch die IAEA zu. Amano sprach von einem "bedeutenden Schritt voran". Die Klärung des Vorwurfs, dass der Iran bis 2003 und womöglich danach an der Entwicklung von Atomwaffen arbeitete, ist eine Hauptforderung der Weltmächte.

Demontage von zwei Dritteln der Zentrifugen
Der Iran hat  zugesagt, die Zahl seiner Zentrifugen zur Urananreicherung für zehn Jahre um zwei Drittel zu reduzieren. Laut einem iranischen Dokument, das am Dienstag in Wien veröffentlicht wurde, soll die Zahl der Zentrifugen in der Urananreicherungsanlage von Natanz auf 5.060 begrenzt werden, während in Fordo 1.044 weitere verbleiben sollen, ohne aber zur Urananreicherung genutzt zu werden.

Der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif sprach von einem historischen Moment. "Wir starten ein neues Kapitel der Hoffnung," erklärte Zarif.

Israel verurteilt Abkommen
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat das Atom-Abkommen mit dem Iran als historischen Fehler gegeißelt. "Dem Iran wird damit ein sicherer Weg eröffnet, Atomwaffen zu erlangen", kritisierte Netanyahu am Dienstag in Jerusalem. Viele der Beschränkungen, die genau das verhindern sollten, würden nun aufgehoben.


 

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