Neuseeland

Bohrung soll heute Kumpel erreichen

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Die 29 Männer sind seit drei Tagen in einem Bergwerk eingeschlossen.

Drei Tage nach der Gasexplosion in einem neuseeländischen Bergwerk soll eine Bohrung den Stollen mit den 29 verschütteten Kumpel noch an diesem Montag erreichen. Man komme gut voran, sagte der Chef der Pike-River-Kohlemine, Peter Whithall. Noch im Laufe des Tages solle der Bohrer in den in 162 Meter Tiefe unter der Oberfläche verlaufenden Unglücksstollen durchbrechen. Von den vermissten Bergleuten gibt es nach wie vor kein Lebenszeichen. Seit der Explosion am vergangenen Freitag ist der Kontakt zu ihnen abgerissen. Nur zwei Kumpel hatten sich verletzt aus dem Stollen retten können.

Giftige Gase
Auch die Rettungsteams warten an dem nördlich von Greymouth auf der neuseeländischen Südinsel gelegenen Bergwerk noch immer auf ihren Einsatz. Da sich in dem Stollen nach wie vor giftige Gase befinden, ist es zu gefährlich, sie dort hineinzulassen. Auch besteht weiter Explosionsgefahr. Für die letzten zehn Meter der Bohrung werde daher ein spezieller Diamant-Bohrkopf verwendet, um Funkenbildung zu vermeiden, sagte Whithall.

Von dem Bohrloch erhoffen sich die Rettungsteams weitere Erkenntnisse über die Gaskonzentration in dem Stollen. Außerdem will man durch das Loch mit einem Durchmesser von gut 15 Zentimetern auch eine Kamera hinablassen, mit der nach Lebenszeichen gesucht werden soll.

Ferngesteuerter Roboter

Die neuseeländische Armee bereitet unterdessen den Einsatz eines ferngesteuerten Roboters vor, der sonst für die Entschärfung von Sprengsätzen verwendet wird. Das Gerät sei ebenfalls mit einer Kamera ausgestattet und solle möglichst weit in den Stollen hineingefahren werden.

Wie Polizeichef Gary Knowles mitteilte, wolle man den Roboter aber auch erst dann einsetzen, wenn klar sei, dass dadurch keine weitere Explosion ausgelöst werden könne. "Ich werde da keinen Roboter hineinschicken, wenn ich glauben muss, dass er einen weiteren Funken verursacht und der Stollen einstürzt", sagte Knowles.

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