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Bulgarien verzichtet auf AKW Belene

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Am ursprünglich geplanten AKW-Standort soll ein Gas-Kraftwerk gebaut werden.

Bulgarien verzichtet auf den Bau eines neuen Atomkraftwerks mit Russland in Belene an der Donau. Der in Russland für Belene hergestellte 1000-Megawatt-Reaktor solle in dem existierenden Kernkraftwerk Kosloduj installiert werden, sagte Vize-Finanzminister Wladislaw Goranow am Mittwoch nach einer Regierungssitzung in Sofia.

Am ursprünglich geplanten AKW-Standort solle nun ein Gas-Kraftwerk gebaut werden, sagte der Vize-Minister nach Angaben des bulgarischen Staatsradios.Mit dieser Entscheidung beendet die seit Mitte 2009 regierende bürgerliche Regierung in Sofia das zuvor mit Russland vereinbarte Belene-Projekt. Der deutsche Energiekonzern RWE hatte sich schon Ende 2009 wegen der unklaren Finanzierung zurückgezogen.

Vergebliche Suche nach Investor
Seitdem hatte Sofia vergeblich nach einem neuen westeuropäischen oder nordamerikanischen Investor gesucht. Es wurde keiner gefunden.

Umweltschützer haben sich seit Jahren dem Belene-Projekt widersetzt, da der Standort an der Donau nordöstlich von Sofia in einem Erdbeben-Gebiet liegt. Kritiker bemängeln auch, dass das Belene-Projekt "keinen wirtschaftlichen Sinn" für Bulgarien habe. Der Endpreis war inzwischen auf 6,3 Milliarden Euro gestiegen.

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