Experten schlagen vor:

Flüchtlinge sollen an der Grenze Eintritt zahlen!

Teilen

Der Vorschlag zweier Schweizer Professoren sorgt derzeit für Diskussionsstoff.

Viele Flüchtlinge sind auf ihrer Reise nach Europa auf kriminelle Schlepperbanden angewiesen. Vor allem jetzt, da die Balkanroute zu und die Grenzen kontrolliert werden, floriert das Geschäft der Schlepper wieder.

Im Burgenland stöhnt man bereits über eine erneute Zunahme der illegalen Grenzübertretungen durch Schlepperbanden. Die Menschen, die sich auf die Schleppermafia einlassen, zahlen viel Geld, um nach Europa zu kommen. Oft geht dabei das ganze Ersparte drauf.  

Eintrittsgeld an der Grenze
Schweizer Professoren lassen jetzt mit einer Idee aufhorchen, mit der sie sich unter anderem auch eine wirksame Bekämpfung der Schlepperei  versprechen. Margit Osterloh und Bruno S. Frey von der Universität Zürich stellen jetzt nämlich ein Konzept vor, dass den Flüchtlingen erlaubt, legal ins Land einzureisen.

Flüchtlinge sollen demnach an der Grenze Eintritt zahlen.  Das Konzept entspricht einer Art Genossenschaftsmodell. Die Flüchtlinge zahlen das Geld dem Land, anstatt es den Schleppern in den Rachen zu werfen.

Margit Osterloh dazu gegenüber der Schweizer Zeitung "Blick": „Man könnte sich vorstellen, dass es an allen Flughäfen die Möglichkeit gibt, die entsprechenden Summen einzubezahlen, sodass man ganz normal einreisen kann. Jene Menschen, die dann bei uns als Flüchtlinge anerkannt werden, sollen das Geld auch wieder zurückbekommen."

Beliebte Länder sind teurer
Wie viel der Eintritt kosten soll, steht nicht fest. Jedoch sieht das Modell vor, eine Staffelung nach Beliebtheitsgrad einzuführen. Demnach wären dann beliebte Destinationen wie Österreich, Deutschland oder Schweden teurer als weniger beliebte Zielländer. Das eingenommene Geld soll außerdem die Steuerzahler entlasten und für Integrationsmaßnahmen verwendet werden.  

Kritik: Nur für wenige leistbar
Auf die Kritik, dass bei diesem Modell wohl nur besser situierte Flüchtlinge profitieren würden, entgegnet die Professorin:  „Was wir jetzt aktuell machen, ist meiner Meinung nach völkerrechtswidrig, denn im Moment kommen ja nicht einmal Kriegsflüchtlinge. Man muss immer abwägen: Die Genfer Flüchtlingskonvention kann man ja einhalten, indem man das Geld nachher wieder zurückgibt. Die einzige Schwelle ist also, dass die Flüchtlinge das Geld vorher auftreiben. Aber wir müssen uns auch irgendwie davor schützen, das halb Afrika zu uns kommt.“

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.