China-Besuch

Gauck fordert Respekt vor Menschenrechten

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Der deutsche Bundespräsident hält eine Rede an der Universität von Shanghai.

Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck hat bei seinem Staatsbesuch in China Respekt für die Einhaltung der Menschenrechte eingefordert. Der Drang nach Freiheit habe sich in der Geschichte immer wieder Bahn gebrochen, sagte Gauck am Mittwoch laut Redemanuskript bei einem Vortrag in der Tongji-Universität in Shanghai.

"Materielle Güter oder sozialer Status" könnten "individuelle Freiheitsrechte nicht dauerhaft" ersetzen, sagte Gauck in seiner Rede, in der er die "universelle Geltung" der Menschenrechte hervorhob.

Soziale Gerechtigkeit
Auch Deutschland habe sich erst nach der "Katastrophe des Nationalsozialismus und seiner Niederlage im Zweiten Weltkrieg" den Prinzipien der bürgerlichen Freiheit geöffnet, sagte Gauck laut Redemanuskript. Dazu gehörten "unveräußerliche Menschenrechte und Herrschaft des Rechts, Gewaltenteilung, repräsentative Demokratie und Volkssouveränität".

Wichtig sei auch soziale Gerechtigkeit, sagte Gauck laut Redemanuskript weiter. Sie stärke die Stabilität der Gesellschaft und den "inneren Frieden". Angesichts des Orts seiner Rede sagte Gauck, auch eine Universität müsse "ein Ort freier Forschung und freier und offener Debatten" sein. Eine "lebendige und aktive Bürgergesellschaft" sei darüber hinaus wichtig für Innovationen, fügte Gauck vor dem Hintergrund der jüngsten wirtschaftlichen Schwierigkeiten Chinas hinzu.

Fünftägiger Staatsbesuch
Der Bundespräsident hält sich seit Sonntag zu einem fünftägigen Staatsbesuch in China auf. Neben Staatschef Xi Jinping und Regierungschef Li Keqiang traf Gauck auch weitere Vertreter aus Politik und Zivilgesellschaft.

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