Rätsel

Jagd auf Phantom- Tiger bei Paris

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Experten sicher: Es ist kein Tiger und kein Luchs. Was ist es dann?

Trotz eines Großaufgebots von Polizei und Militär durchstreift womöglich eine Raubkatze weiter den östlichen Stadtrand von Paris: Die Spur des Tieres wurde Freitag früh in der Nähe einer Tankstelle an der Autobahn A4 bei Ferrieres-en-Brie entdeckt. In der gesamten Gegend in der Nähe des Vergnügungsparks Disneyland Paris herrscht seit Donnerstag wegen der angeblichen Raubkatze helle Aufregung.

Verwirrung gab es am Freitag, weil sich die Experten zunächst ziemlich sicher waren, dass es sich um einen Tiger handle. Nach der genauen Auswertung von Fotos und Tatzenabdrucken durch Experten gab die Präfektur des Departements Seine-et-Marne dann aber bekannt, dass die Präsenz eines Tigers "ausgeschlossen" sei. Es handle sich um eine andere Art von Großkatze. Genauere Angaben machte die Präfektur nicht.

Die Polizei und das Nationale Büro für Jagd und Wildtiere (ONCFS) waren klarer: Sie versicherten, dass die Katze nicht gefährlich sei. "Das liegt zwischen einer Hauskatze und einer größeren Katze", versicherte Eric Hansen vom ONCFS, der auch die These ausschloss, dass es sich um einen Luchs handeln könnte.

Die ersten Bilder der angeblichen Raubkatze hatte eine Frau auf einem Supermarkt-Parkplatz bei dem Ort Montevrain am Donnerstag gegen 8.30 Uhr gemacht. Danach berichteten auch Tennisspieler, dass sie das Tier gesehen hätten. Inzwischen legte die Katze aber offenbar rund zehn Kilometer zurück, denn am Freitag gegen 6.45 Uhr entdeckte ein Autofahrer Spuren des Tieres an einer Tankstelle bei Ferrieres-en-Brie rund 25 Kilometer von Paris entfernt. Das Tier hätte demnach die Autobahn überquert.

Jagd auf Phantom- Tiger bei Paris
© EPA

Spuren der Raubkatze bei Montevrain; Foto: EPA

Hunde finden nichts
Bereits am Donnerstag hatte eine Treibjagd mit Unterstützung eines auf die Großwildjagd dressierten Hundes keinen Erfolg gebracht. Die Suche nach der angeblichen Raubkatze nahmen dutzende Polizisten und Feuerwehrleute mit Betäubungsgewehren - nun unterstützt durch Soldaten - am Freitagmorgen wieder auf. Auch ein Hubschrauber mit Infrarotkamera war im Einsatz.

Bewohner in Angst
"Das sind jetzt schon 48 Stunden, die sie herumläuft und sie hat nicht gefressen: Also ja, ich bin beunruhigt", gestand Jean-François Ameur, der seinen zwölfjährigen Sohn zur Schule brachte. Die Bevölkerung in dem rund 2.000 Einwohner zählenden Ferrieres-en-Brie wurde aufgefordert, sich möglichst nur im Auto fortzubewegen und Waldgebiete zu meiden.

Woher das Tier kommt, ist völlig unklar. Disneyland Paris hat laut Behörden nichts damit zu tun. Auch der Zoo in der Nähe sowie ein Zirkus, der am Samstag in Montévrain Station gemacht hatte, vermissen keine Raubkatze.



 

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