Todesflug MH370

Sorge um Black-Box des Geisterfliegers

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Neue Fragen und neue Dementis bei der Suche nach Flug MH370. Alle Infos im Überblick.

Die Kursänderung des verschollenen Malaysia-Airlines-Flugzeugs soll einem Medienbericht zufolge bereits vor der Abmeldung der Piloten im Bordcomputer eingegeben worden sein. Das berichtete der US-Sender NBC am Mittwoch unter Berufung auf Ermittlerkreise.

Richtungswechsel 12 Minuten vor letztem Funkspruch
Der Richtungswechsel erfolgte mindestens zwölf Minuten, bevor sich Co-Pilot Fariq Abdul Hamid mit den Worten "Alles klar, gute Nacht" von den Fluglotsen verabschiedete, wie NBC weiter berichtete. Das wäre um 01.07 Uhr Ortszeit gewesen. Das war der Zeitpunkt, als das letzte Signal aus dem Kommunikationssystem (ACARS) an die Bodenkontrolle ging. Die Abmeldung erfolgte um 01.19 Uhr. In dem Szenario wäre ungeklärt, warum der Pilot nichts erwähnte und warum die Bodenkontrolle bis heute nichts dazu gesagt hat.

Der Sender berief sich auf Ermittlerkreise. Das dementierte der Chef der malaysischen Zivilluftfahrt, Azharuddin Abdul Rahman. Allerdings hatten die Ermittler auch vergangene Woche mehrfach Medienberichte dementiert, die später bestätigt wurden.

Sorge um die Black-Box
Die Zeit drängt, denn die Batterie der Black-Box hält nicht unbegrenzt. Laut dem US-Sender "ABC" hält sie nur 30 Tage. Ein Drittel der Zeit ist somit schon abgelaufen. Im Moment sendet die Box jede Sekunde einen Ton. Doch niemand hat bisher ein Signal empfangen können.

Suche nach Geisterflieger mit Hochdruck

Pilot löschte Daten am Flugsimulator
Unterdessen wurde bekannt, dass auf dem privaten Flugsimulator des Piloten der verschwundenen Malaysia-Airlines-Maschine am 3. Februar Daten gelöscht worden. Das sagte Polizeichef Khalid Abu Bakar am Mittwoch in Kuala Lumpur. Es werde versucht, die Daten wiederherzustellen. Verkehrsminister Hishammuddin Hussein betonte: "Alle Crew-Mitglieder, einschließlich der Piloten, sind unschuldig, bis das Gegenteil bewiesen ist."

MH370 auf Satellitenfoto entdeckt?
Ein Student aus Taiwan beteiligt sich wie hunderte andere Privatpersonen an der Suche nach dem Geisterflug. Er will jetzt den verschollenen Jet auf einem Satellitenfoto auf der Website "Tomnod" entdeckt haben. Das Foto zeigt ein Flugzeug über Bäumen und Buschen.

Sorge um Black-Box des Geisterfliegers
© Screenshot Tomnod.com

(c) Screenshot tomnod.com; Ist das tatsächlich die verschwundene Boeing 777-200?

Allianz beginnt Versicherung auszuzahlen
Die Allianz hat mit der Auszahlung der Versicherungssumme für den seit mehr als elf Tagen verschollenen Flug MH370 von Malaysia Airlines begonnen. Dies teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. Die Zeitung "Handelsblatt" meldete unter Berufung auf Versicherungskreise, dass die Auszahlung sowohl an die Fluggesellschaft als auch an die Angehörigen der insgesamt 239 Insassen bereits in dieser Woche abgeschlossen werde. Die Allianz ist der führende Versicherer der Boeing 777-200ER, die auf dem Flug nach Peking verschwand.

Nach unbestätigten Angaben liegt die komplette Versicherungssumme der Zeitung zufolge bei 100 Millionen Dollar (71,91 Mio. Euro). Wie viel davon die Allianz schultere, sei unklar. Solle in diesem Fall jedoch tatsächlich ein Terrorakt für das Verschwinden verantwortlich gewesen sein, müsse ein anderer Versicherer für den Schaden aufkommen, hieß es in dem Bericht weiter.

Proteste von chinesischen Angehörigen
Chinesische Angehörige und Freunde der Insassen versuchten am Mittwoch laut protestierend, das Briefing in Kuala Lumpur zu stürmen. Sie verlangten Informationen. Ordner drängten sie ab und brachten sie in einen geschützten Raum.

Dramatische Szenen bei MH370-Pressekonferenz

China legte inzwischen bei seiner scharfen Kritik an den malaysischen Ermittlungs- und Kommunikationsmethoden nach. "Es ist bekannt, dass ungenaue oder zumindest unvollständige Informationen dazu geführt haben, dass die anfängliche Suche im Südchinesischen Meer ins Leere lief und kostbare Zeit vergeudet wurde", hieß es in einem Kommentar der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Informationen dürften nicht aus Gründen der nationalen Sicherheit unter Verschluss gehalten werden, sondern müssten zumindest unter den Beteiligten ausgetauscht werden.

Jet seit 8. März verschollen
Die Boeing mit 239 Menschen an Bord ist seit dem 8. März verschollen. Die Maschine mit der Flugnummer MH370 war auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf mehrere Möglichkeiten: Sabotage, Entführung, Terrorakt oder Selbsttötung eines der Piloten.

Banges Warten auf Flug MH370


 
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