Unter Druck

Österreich "Buh-Land" Europas...

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Eiszeit zwischen Wien und Athen. Auch Berlin schießt gegen Österreichs Grenz-Politik.

„Ösis sind Bösis“, ätzte die Schweizer Zeitung Blick. „Wien schmiedet Pakt gegen Merkel“, legte die Bild-Zeitung nach. Österreichs Schwenk in der Asyl-Politik und das Nicht­einladen Griechenlands zur Balkankonferenz nach Wien hat viel diplomatische Reputation gekostet.

Auch Deutschlands CDU-­Finanzminister Wolfgang Schäuble giftete nun gegen unsere „Grenz-Politik“: „Man muss sich nur die europäische Geografie vor Augen halten. Österreich ist relativ klein, bei allem Respekt. Was die an den Grenzen kontrollieren müssen, das ist nun wirklich nicht viel. Das bringt Europa nicht auseinander.“

»Schande«. Griechen-Premier Alexis Tsipras – während der Schuldenkrise noch eng mit Kanzler Faymann befreundet – nannte den Balkangipfel ohne Griechenland eine „Schande“. Er beorderte seine Botschafterin zurück, lehnte den Besuch von Innenminister Mikl-Leitner in Athen ab.

Anruf und Besuch. Nun versucht Bundespräsident Heinz Fischer zu vermitteln. Samstag telefonierte er mit seinem Amtskollegen in Athen. Am Dienstag kommt EU-Ratspräsident Donald Tusk nach Wien. Er will noch vor dem EU-Flüchtlings-Sondergipfel am 
7. März mit der Türkei die Eiszeit zwischen Wien, Athen und Brüssel beenden. (wek)

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