Haiti

USA und UNO befürchten Wahlbetrug

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Die Veröffentlichung des Endergebnisses war von Gewalt begleitet.

Die US-Regierung und die Vereinten Nationen haben sich besorgt über möglichen Betrug bei der Parlamentswahl in Haiti gezeigt. Ebenso wie der gewählte Präsident des Karibikstaates, Michel Martelly, verlangten sie eine Erklärung dafür, dass die derzeitige Regierungspartei Inité in beiden Kammern eine große Mehrheit erlangen konnte.

Nach Angaben der US-Botschaft in Port-au-Prince ist der Fall eines Delegierten von Inité beispielhaft, der beim zweiten Durchgang 55.000 Stimmen mehr auf sich vereinigte als beim ersten Mal im November 2010. In zwei anderen Fällen hätten die Inité-Kandidaten in ihrem Wahlbezirk sogar mehr Stimmen gehabt, als dort insgesamt Wähler seien, hieß es in einer in Washington verbreiteten Mitteilung der Botschaft.

Auch die Vereinten Nationen und die Geberländer äußerten Zweifel an den Wahlergebnissen, die sich zugunsten der Regierungspartei verändert hätten. Die Wahlbehörde hatte die Ergebnisse des zweiten Durchgangs der Präsidenten- und Parlamentswahlen in der Nacht zum Donnerstag veröffentlicht. Danach kam es in vielen Städten zu gewalttätigen Protesten gegen den vermuteten Wahlbetrug, bei denen mindestens ein Mensch den Tod fand.

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