USA

Proteste nach neuen tödlichen Polizeischüssen

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Der getötete Flüchtling aus Uganda trug keine Waffe bei sich.

Mehr als hundert Menschen haben am Mittwoch im südkalifornischen El Cajon gegen tödliche Polizeischüsse auf einen Afroamerikaner in ihrer Stadt protestiert. Immer wieder erklangen Sprechchöre wie "Hände hoch, nicht schießen" oder "Das Leben von Schwarzen zählt".

Die Demonstranten warfen den beteiligten Polizisten vor, die tödlichen Schüsse ungerechtfertigt und aus rassistischen Gründen abgegeben zu haben. Das Opfer war unbewaffnet.

"Gegenstand" aus Hose gezogen

Zwei Beamte hatten den Afroamerikaner nach Polizeiangaben in der Nacht zum Mittwoch hinter einem Restaurant in der rund 25 Kilometer östlich von San Diego gelegenen Stadt gestellt. Sie waren durch Berichte alarmiert worden, dass ein Mann, der offensichtlich "außer sich" sei, mitten im Straßenverkehr herumlaufe.

Die Beamten hätten versucht, mit dem hin- und herlaufenden Mann zu sprechen, teilte die Polizei weiter mit. Dieser habe dann plötzlich einen "Gegenstand" aus seinen Hosentaschen gezogen und damit auf die Polizisten gedeutet. Dies habe ausgesehen, als ob er auf die Beamten habe schießen wollen. Einer der Beamten habe daraufhin mit seiner Schusswaffe, der andere mit einem Taser auf den Mann gefeuert.

Die Polizei machte keine Angaben dazu, was für einen Gegenstand der Afroamerikaner in den Händen hielt. Bei ihm sei aber keine Schusswaffe gefunden worden.

Flüchtling aus Uganda

Bei dem Opfer handelte es sich laut Aussagen eines Verwandten um eine 30-jährigen Flüchtling aus Uganda. Er habe psychische Probleme gehabt.

Der Tod von Schwarzen durch Polizeigewalt hat quer durch die USA in den vergangenen Jahren immer wieder wütende und teilweise gewalttätige Proteste ausgelöst. Zuletzt entfachte der Tod des 43-jährigen Keith Lamont Scott in Charlotte im Bundesstaat North Carolina gewalttätige Unruhen.

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